Was für ein Käse
25.10.2011, 17:18 Uhr
Birgit Oeffner, 50 Jahre jung, Direktvermarkterin, Landfrau, betreibt zusammen mit ihrem Mann Helmut (52) seit 20 Jahren die Spezialitätenkäserei „Käse und Brot“ in Weiher. Die Milch für den Käse und das Getreide fürs Brot stammen von Anfang an aus dem eigenen Bioland-Betrieb.
Als der Mann vom BR anrief, „war ich gerade im Stall“, erzählt Birgit Oeffner. Tochter Eva (24) hatte den Anruf entgegengenommen. „Da machst Du mit“, hat sie gesagt. „Hm, mal sehen“, die Mama. Die Teilnahme war für Oeffner nämlich keineswegs schon ausgemachte Sache.
Abends folgte ein ausführliches Telefonat mit dem Regisseur. Drei Tage später kam er zum Casting auf den Betrieb. „Gefilmt wurden mein Mann und ich, gedreht wurde ein Drei-Minuten-Beitrag.“ Den Zusammenschnitt erhielt die Sendeleitung. Die signalisierte wenig später das Okay.
Seit September läuft die inzwischen dritte Staffel der BR-Produktion „Landfrauenküche“. Im Mittelpunkt stehen sieben Landfrauen aus sieben Regierungsbezirken, die ihre Profession mit Leidenschaft betreiben und Besonderes geleistet haben.
Pro Folge wird eine Landfrau porträtiert, die zudem die anderen sechs zu sich einlädt und ein Drei-Gänge-Menü zaubert. Bei dem Wettkochen der besonderen Art bewerten sich die Frauen gegenseitig. Abschließend wird eine Gesamtsiegerin gekürt.
Welche der sieben Frauen den Titel eingefahren hat, weiß Birgit Oeffner schon längst. Die letzten Dreharbeiten gingen im Sommer über die Bühne. Sie verrät aber natürlich kein Wort. Zwei Folgen und das Finale mit Sternekoch Alfons Schuhbeck in München sind schließlich noch im BR zu verfolgen.
So kocht am Freitag, 28. November, die Allgäuerin Angelika Soyer ab 19.45 Uhr auf, die Folge mit Oberfränkin Birgit Oeffner ist – ebenfalls um 19.45 Uhr – am Freitag, 4. November, zu sehen. Schade sei nur, sagt Oeffner, dass der Sendetermin am Freitag lediglich die gekürzte Fassung zeigt, die lange Version bringt BR3 jeweils tags darauf um 15 Uhr. Ein Zeitpunkt, an dem Oeffner üblicherweise alles andere tut als fernzusehen.
Dichtes Programm
Samstags ist Bauernmarkt in Bamberg, seit 16 Jahren sind Oeffners mit von der Partie. Den Markt hat sie mit ins Leben gerufen, ist Gründungsmitglied des Vereins „Bamberger Bauernmarkt“ und aktuell dessen Vorsitzende. Donnerstags steht das „Käse und Brot“-Verkaufsmobil ebenfalls in Bamberg parat, dienstags und freitags hat zudem der hofeigene Laden ab dem Nachmittag geöffnet.
Das will geplant, organisiert, vorbereitet werden. Seit Tochter Eva und deren Freund Patrick Benesch mitarbeiten, hat sich nicht nur der Samstag entspannt. Klingelte sonst um 3.30 Uhr der Wecker (Melken, Stall, Bauernmarkt), ertönt der Weckruf jetzt erst gegen fünf Uhr. Früher auf den Beinen ist sie – und das gerne, wenn sie Brot backt: „Das ist für mich wie meditieren, gegen vier Uhr klingelt noch kein Telefon, es gibt keine Störungen, da hab‘ ich Muse und Ruhe.“
Mit der inneren Ruhe ist es allerdings vorbei, wenn Oeffner an den Ausstrahlungstermin denkt. Die Endfassung ihres Beitrags kennt sie nicht. Und: „Ja, ich bin wirklich aufgeregt und gespannt, was da kommt.“ Fünf Tage war das BR-Team vor Ort, zehn Stunden Filmmaterial hat es mitgenommen.
Dass die Wahl auf Birgit Oeffner fiel, „beworben habe ich mich ja nicht“, macht sie schon auch ein bisschen stolz. Dass es nur ihre Person ist, die da in den Fokus rückt, ist ihr dagegen eher unangenehm. „Der Motor des Betriebs bin schon ich“, sagt sie, „aber es gehören ja noch viel mehr Menschen dazu.“
Spaß gemacht hat ihr die rund fünfwöchige Mitwirkung an der BR-Produktion allemal, auch wenn es „sehr anstrengend war“. Eine einmalige Angelegenheit bleibt die Landfrauenküche darüber hinaus nicht: Birgit Oeffner hat unter den Landfrauen Freundinnen gewonnen. „Wir haben uns offenbar gesucht und gefunden“, freut sie sich Nach jeder Sendung wird telefoniert, ein privates Treffen ist längst ausgemacht. www.kaeseundbrot.de
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