Wenn der Blitz in die Hannberger Wehrkirche einschlägt
28.10.2019, 06:58 UhrDiese war der praktische Abschluss von mehreren vorherigen Besprechungen zwischen den Verantwortlichen der Kirche und der Feuerwehr. Bei der Übung wurde angenommen, dass ein Blitz in den Kirchturm eingeschlagen hat.
Übungsziel war, zu sehen, ob die vorher ausgetüftelte Vorgehensweise im Ernstfall funktionieren würde. Insbesondere: Reicht die Wasserversorgung auf dem erhöhten Punkt? Zeitgleich wurde eine unabhängige Wasserversorgung durch die Feuerwehr Röttenbach aus den 580 Meter entfernten Batzenweihern aufgebaut. Hier wurden die Dauer des Aufbaus der Leitung sowie die Anzahl der benötigten Pumpen getestet.
Die Drehleiter aus Herzogenaurach hatte die Aufgabe, den Außenangriff zu testen; hier lag das Augenmerk darauf, ob und wie der Turm angesteuert werden kann, da es im Ernstfall nur einen möglichen Standort für die Drehleiter gibt.
Des Weiteren wurde durch die Feuerwehr Hesselberg eine Tragkraftspritze in den Innenhof gebracht, da keinerlei Feuerwehrfahrzeug durch das Tor passt. Mit der Pumpe wurde getestet, ob eine für später angedachte Trockensteigleitung am Kirchturm versorgt werden kann.
Die Feuerwehren aus Heßdorf und Großenseebach hatten die Aufgabe, den Innenangriff durchzuführen, somit konnten sich fast alle Feuerwehrleute für den Bedarfsfall ein eigenes Bild des Kirchturmes von innen machen. Die Freiwillige Feuerwehr Untermembach unterstützte bei dem Innen- und Außenangriff sowie der Versorgung der Drehleiter. Die Kräfte des ASB sicherten mit ihren Leuten die Einsatzkräfte ab. Insgesamt beteiligten sich 75 Einsatzkräfte aus den verschiedenen Bereichen.
Im Großen und Ganzen konnte die Einsatzleitung der Feuerwehr mit dem Ergebnis der Übung sehr zufrieden sein. Mit den gesammelten Daten, die noch ausgewertet werden, wird sich die FFW mit den Verantwortlichen der Kirche zusammensetzen, um ein funktionierendes Konzept für den Ernstfall zu haben.
1 Kommentar
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Klarsichtfolie
Die Aktion ist wohl eine Reaktion auf den Großbrand von Notre Dame, oder?
Ich sehe es als die bessere und nachhaltiger Lösung an, wenn man mal kurz den Bestandschutz beiseite lässt und eine zeitgemäße Brandbekämpfungsanlage (Sprinkleranlage o. ä. inkl. 5m³ unterirdischen Löschwassertank) im Kirchturm nachrüstet. Damit kann man im "Katastrophenfall" richtig schnell und automatisiert mit dem Löschen anfangen. Laut Murphys Law sind im Falle das Falles die speziellen Feuerwehrfahrzeuge garantiert zum gleichen Zeitpunkt auf einer Einsatzfahrt, weil eine Brandmeldeanlage von Puma oder Adidas ausgelöst hat (stellt sich dann als Fehlalarm raus). Und der 2. Versorgungsweg braucht nachts bei Schneeregen und -10 °C oder so (Grüße gehen an Murphy) die dreifachen Zeit im Vergleich zur jetzigen Schönwetterübung .
Die Kosten meiner vorgeschlagenen Nachrüstung kann die katholische Kirche locker stemmen, die hat die nötigen finanziellen Mittel dazu. Fahrlässig wäre es, hier nichts zu modernisieren.