Hübsche Summe für einen guten Listenplatz

11.3.2014, 09:17 Uhr
Wie finanzieren Parteien und Wählergruppierungen ihren Wahlkampf? Eine Umfrage brachte Überraschendes zutage: Listenplätze für die Kreistagswahl sind nicht überall kostenlos zu haben.

© Hans-Joachim Winckler Wie finanzieren Parteien und Wählergruppierungen ihren Wahlkampf? Eine Umfrage brachte Überraschendes zutage: Listenplätze für die Kreistagswahl sind nicht überall kostenlos zu haben.

Die CSU im Landkreis Bayreuth kassierte von den ersten 30 Bewerbern auf der Kreistagsliste jeweils 800 Euro „Eigenbeitrag für die Wahlwerbung“. Kandidaten auf den aussichtsloseren Plätzen 31 bis 60 indes werden nicht belangt — es sei denn, sie werden am Sonntag so weit nach vorne gewählt, dass sie einen Sitz im oberfränkischen Gremium erhalten. Dann müssen sie die 800 Euro berappen.

„Mit dieser Summe wäre ich intern auf Probleme gestoßen“, bekennt Peter Gallenmüller, Kreisvorsitzender und Fraktionschef der CSU im Kreistag von Weißenburg-Gunzenhausen, der ebenfalls 60 Köpfe zählt. Gallenmüller hat sich mit seinen Parteifreunden darauf geeinigt, niedrigere und gestaffelte Beträge zu verlangen.

Für Listenplatz eins bis zehn überwiesen die Kandidaten nach ihrer Nominierung im Herbst 300 Euro an Spende, für Platz elf bis 20 noch 200 Euro, für Platz 21 bis 30 fielen 100 Euro an, für Platz 31 bis 40 noch 50 Euro. „Ab Platz 41 sind wir dankbar, dass sich überhaupt jemand zur Verfügung stellt“, formuliert der Kreischef.

Wer Kreisrat/Kreisrätin wird, zahle später noch einmal 200 Euro, so hätten die Mandatsträger Gelegenheit, die maximal 500 Euro an Wahlkampfkosten auf zwei Jahre zu verteilen.

Ähnlich handhabt es CSU-Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter Hans Herold im Kreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim. 500 Euro werden von den Bewerbern auf den ersten zehn Plätzen erwartet, hintere Listenplätze schlagen mit 50 Euro zu Buche.

Im Nürnberger Land spricht Norbert Dünkel, Landtagsabgeordneter und CSU-Chef, von einem „Solidarbeitrag“: Alle 70 Listenkandidaten steuern hier jeweils 150 Euro bei. Im Kreis Fürth verlangt die CSU nach den Worten von Landrat Matthias Dießl von ihren 60 Kreistagskandidaten überhaupt keinen Wahlkampfbeitrag.

Keine Kommentare