Neue Erkenntnisse
Illegale Schule in Unterfranken: Betreiber ist anscheinend ein Rechtsextremist
18.12.2021, 14:36 Uhr"Ich kann bestätigen, dass eine Person, die uns aus dem rechtsextremen Bereich bekannt ist, dort involviert ist", sagte ein Sprecher des Bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz am Samstag. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk unter Berufung auf die Behörde berichtet, bei dem Mann handele es sich um den Betreiber und Verantwortlichen der Schule.
Dem BR zufolge wird momentan geprüft, inwieweit dieser Einfluss auf den Schulbetrieb genommen hat. Auch die Bayerische Informationsstelle gegen Extremismus sei bereits in den Fall mit eingebunden.
Das Landratsamt Miltenberg und die Polizei hatten das Gebäude in Röllbach vor knapp zwei Wochen durchsucht und dabei Anhaltspunkte für ein nicht genehmigtes Betreuungsangebot für Kinder während der Unterrichtszeit erhalten. Wie eine Sprecherin des Landratsamtes weiter mitteilte, wurde die Nutzung der Einrichtung verboten. Die Untersuchungen zur sogenannten Querdenker-Szene dauerten zwar noch an, doch liege die Vermutung nahe, dass die Menschen, die die Einrichtung genutzt hätten, die Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung kritisch sähen.
Auch wenn die Behörden in Röllbach von nur einer Hand voll Kinder ausgehen, die dort unterrichtet wurden, so ist das Phänomen längst kein lokal begrenztes mehr: Erst am Mittwoch wurde rund 35 Kilometer entfernt im unterfränkischen Esselbach ein ähnlicher Fall bekannt. Zusammen mit der Polizei untersuchten dort Mitarbeiter des Schulamtes und des Landratsamtes ein Gebäude, das offenbar für den gleichen Zweck genutzt wurde. Auch dort steht die Vermutung im Raum, dass die Kinder wegen der aktuellen Masken- und Testpflicht an Schulen, separat unterrichtet wurden.
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