Katwarn löste aus

Nach Gewitter und Starkregen in Franken: Feuerwehr rettet Person aus Transporter in Nürnberg

Saskia Muhs

E-Mail zur Autorenseite

2.9.2024, 12:07 Uhr
Die Unterführung an der Zerzabelshofstraße in Nürnberg lief mit Regenwasser voll. Ein Transporter blieb dort im Hochwasser stecken.

© NEWS5 / Sven Grundmann/NEWS5 Die Unterführung an der Zerzabelshofstraße in Nürnberg lief mit Regenwasser voll. Ein Transporter blieb dort im Hochwasser stecken.

Am Montag und Dienstag dehnt sich ein Tiefdrucksystem mit Kernen über den Britischen Inseln etwas nach Osten zu uns aus. "Dadurch können sich lokale Regenschauer und Gewitter bilden", schreibt Frankens wohl bekanntester Meteorologe Stefan Ochs in seiner Wettermail am Sonntag. Es soll dennoch warm bleiben: Am Montag sollen die Temperaturen auf rund 27 Grad steigen - trotz Gewittern.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Montagmorgen dann zusätzlich vor Starkregen: "Punktuelle Überschreitung der Unwetterwarnschwelle in Bezug auf Starkregen - das sind mehr als 25 l/qm in 1 Stunde - wahrscheinlich, vereinzelt extremer Starkregen über 40 l/qm in kurzer Zeit nicht ausgeschlossen.

Warnstufe 3 in Teilen der Region

Für folgende Regionen bestand laut Deutschem Wetterdienst eine Gefahr vor Unwettern der Stufe drei, beziehungsweise markantem Wetter:

  • Ansbach
  • Amberg
  • Erlangen-Höchstadt
  • Fürth
  • Neustadt an der Aisch/Bad Windsheim
  • Nürnberg
  • Nürnberger Land
  • Roth
  • Weißenburg Gunzenhausen
Der DWD warnte am Montagmorgen vor allem in Mittelfranken vor Unwettern der Stufe 3 (Stand 07.56 Uhr)

Der DWD warnte am Montagmorgen vor allem in Mittelfranken vor Unwettern der Stufe 3 (Stand 07.56 Uhr) © Saskia Muhs/DWD/Grafikgenerator

Unwetterwarnstufe 3 herrschte vor allem in weiten Teilen Mittelfrankens: So erstreckte sich das tiefrot eingezeichnete Gebiet des DWD vom Landkreis Fürth bis nach Amberg und an den nördlichen Rand des Landkreises Neumarkt in der Oberpfalz. Hier wurde vor starkem Gewitter und Starkregen gewarnt: "Von Südwesten ziehen örtlich Gewitter auf, die Starkregen mit Niederschlagsmengen um 20 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit sowie Windböen mit Geschwindigkeiten um 50 km/h (14 m/s, 28 kn, Bft 7) mit sich bringen." Die Warnung galt am Montag, 2. September, zwischen 7.00 und circa 9:00 Uhr.

Erste Überschwemmungen in der Region – Personrettung in Nürnberg

Nachdem ein Gewitter über den Großraum Nürnberg zog und es zwischenzeitlich heftig regnete, sind auch Teile Nürnbergs durch den Starkregen unter Wasser gesetzt: Die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft informierte um kurz nach 9.00 Uhr darüber, dass es im Bereich Bahnhof Gleißhammer bis circa 12.00 Uhr daher zu Einschränkungen kommt: Die Buslinien 43 und 44 fahren in beiden Richtungen zwischen Burgerstraße und Marienbader Straße deshalb eine Umleitung.

Im Zeitraum zwischen 7.00 Uhr und 10.30 Uhr verzeichnet die Integrierte Leitstelle Nürnberg rund 50 Einsätze im gesamten Leitstellenbereich, davon 20 im Stadtgebiet Nürnberg, so Abteilungsleiter Marc Gistrichovsky.

Bei den meisten Einsätzen handelte es sich um vollgelaufene Keller oder Blitzeinschläge bzw. dadurch ausgelöste Brandmeldeanlagen. Zwei Unterführungen in Nürnberg liefen durch die Regenmassen in kurzer Zeit mit Wasser voll – in der Komotauer Straße im Stadtteil Gleishammer mussten zwei Personen aus einem Fahrzeug befreit werden, die von den Wassermassen überrascht wurden. Beide blieben unverletzt.

Der Starkregen trat punktuell auf, so Gistrichovsky: Besonders betroffen waren Mögeldorf, Laufamholz, Roßtal und Schwarzenbruck. Die Integrierte Leitstelle ist mit verstärktem Personal im Einsatz.

Warnung vor "markantem Wetter" und Hitze

Die Region um Ansbach ist mit Warnstufe 2 - also einer Warnung vor "markantem Wetter" markiert. In weiten Teilen Unterfrankens, darunter auch der Raum Regensburg und auch in der Oberpfalz warnt der Deutsche Wetterdienst heute zudem vor Hitze.

Abkühlung zum Wochenende

Am Dienstag erwarten uns laut "wetteronline" zehn Stunden Sonne, das Gewitter- und Regenrisiko ist mit 60 Prozent etwas geringer als am Montag. Es werden wieder sommerliche 29 Grad Celsius erwartet. Eine leichte Abkühlung soll es dann ab Mittwoch geben, dann steigt auch wieder die Schauer- und Gewitterneigung, so Stefan Ochs.

"Von Donnerstag bis Samstag wandert das Tief von den Britischen Inseln nach Portugal. Dadurch setzt sich von Osten her wieder die sehr warme Luft durch", erklärt der Meteorologe. Häufig scheint die Sonne, die Temperaturen können noch einmal bis auf 30 Grad ansteigen. Ob es auch Schauer und Gewitter geben wird, könne man noch nicht sagen. Uneins sind sich auch die verschiedenen Wettermodelle über die Entwicklung der Temperaturen.

"Wetter.com" prognostiziert für die laufende Woche Temperaturen zwischen 25 und 31 Grad, erst am Samstag geht es laut dem Portal auf 19 bis 20 Grad herunter. "Wetteronline" sagt eine Abkühlung bereits am Mittwoch vorher, dann sollen noch maximal 24 Grad in Franken erreicht werden. Am letzten Ferienwochenende wird es dann laut "wetteronline" sogar schon herbstlich, bei Tageshöchstwerten von 16 bis 19 Grad ab Samstag.