Kaum Verspätungen: So pünktlich sind die S-Bahnen in Franken
15.1.2019, 06:00 Uhr"Eigentlich möchte diese", dass mindestens 95 Prozent der Nahverkehrszüge in Bayern pünktlich den Bahnhof erreichen (als pünktlich gilt dabei jeder Zug, der weniger als sechs Minuten Verspätung hat). Doch in Bayern waren dies im vergangenen Jahr nach vorläufigen Zahlen des Verkehrsministeriums lediglich 92 Prozent der Verbindungen, im Jahr 2017 hatte man immerhin noch 93,0 Prozent erreicht.
Bei der S-Bahn Nürnberg wird mit einer Pünktlichkeitsquote von 95,8 Prozent die Vorgabe der Staatsregierung schon erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr (95,5 Prozent) sind die Züge sogar noch ein kleines bisschen pünktlicher geworden. Zumindest in den Monaten Januar bis November, für Dezember kann die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) noch keine Zahlen vorlegen. Am unpünktlichsten waren die S-Bahnen im November, die Pünktlichkeitsquote betrug 93,4 Prozent. Verantwortlich dafür waren vor allem Bauarbeiten und Triebfahrzeugstörungen.
Auch die Mittelfrankenbahn, die unter anderem die Gräfenbergbahn oder die Strecken nach Simmelsdorf-Hüttenbach oder von Pleinfeld nach Gunzenhausen umfasst, hat mit 95,7 Prozent ihr Soll erfüllt. Dass es im Oktober nur 93,1 Prozent waren, begründet die BEG vor allem mit Beeinträchtigungen der Fahrbahn sowie Haltezeitüberschreitungen.
Etwas schlechter sind dagegen die Werte für den Franken-Thüringen-Express (93,9 Prozent), die Mainfrankenbahn (91,4 Prozent) und der München-Nürnberg-Express (90,2 Prozent, im Mai lediglich 86,7 Prozent). Letzterer schneidet zwar sehr schlecht ab, immerhin aber noch etwas besser als im Vorjahr (89,5 Prozent). Große Hoffnung setzt man jetzt in die neuen, mit großer Verspätung fertig gewordenen Doppelstockwagen, die ab diesem Sommer nach und nach die alten Garnituren auf der Strecke ablösen sollen.
Bei den Zugausfällen war vor allem die Mittelfrankenbahn mit einem Anstieg von 2,0 auf 3,3 Prozent auffällig, zu 76,0 Prozent lagen diese Ausfälle aber an Bauarbeiten. Die S-Bahn lag hier mit 2,4 Prozent im Bereich des Vorjahres.
Zumindest etwas Bewegung kommt derweil in die Diskussion um Nacht-S-Bahnen in der Region. "Es gibt einfach den Bedarf dafür. Die Nightliner-Busse werden sehr gut angenommen, die Kapazität ist aber eben begrenzt", ersagt VGN-Sprecher Manfred Rupp. Deshalb soll das Thema bei der nächsten Regionalkonferenz des Zweckverbands VGN am 19. März angesprochen werden, an der auch Vertreter der BEG teilnehmen.
Innenminister Joachim Herrmann (CSU) betonte gegenüber unserer Zeitung, dass der Bund seine Mittel für den Nahverkehr massiv aufgestockt habe und man damit mehrere große Vorhaben parallel vorantreiben könne. Das erhöhe den Handlungsspielraum für ganz Bayern, auch für Mittelfranken und auch für Pläne einer Nacht-S-Bahn.
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Uns geht es nicht darum, den Zug der Zeit ins negative Licht zu rücken, sondern zu dokumentieren, wie das Leben in und mit der Bahn aktuell funktioniert. Was ist gut, was läuft verkehrt? Die Ergebnisse fassen wir zusammen und liefern Hintergrundberichte.
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