Bahnstreik
Kein Unterricht? Das müssen Eltern und Schüler über die Auswirkungen des Bahnstreiks wissen
23.1.2024, 06:00 UhrDie Fronten sind nach wie vor verhärtet: Die GDL (Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer) gab am Montag (22. Januar 2024) in einer Pressemitteilung bekannt: "Mit dem dritten und angeblich verbesserten Angebot hat die Deutsche Bahn AG erneut gezeigt, dass sie ihren bisherigen Verweigerungs- und Konfrontationskurs unverdrossen weiter verfolgt – von Einigungswillen keine Spur."
Deshalb ruft die Gewerkschaft zu einem neuen Streik auf, der es dieses Mal in sich hat: Ganze sechs Tage lang, von Mittwoch früh bis Montagabend, sollen die Züge stillstehen. Davon sind nicht nur Berufspendler betroffen, sondern auch der ein oder andere Schüler, der mit der Bahn zur Schule fährt. Dürfen betroffene Kinder dann während des Streiks zu Hause bleiben?
Schule muss informiert werden
"Trotz des angekündigten Warnstreiks der GDL findet an den Schulen in Bayern regulärer Unterricht statt", stellt die Pressesprecherin des bayerischen Kultusministeriums, Diana Hessing, gegenüber "nordbayern" klar. Schüler, die wegen des Streiks nicht zur Schule kommen könnten und für die es keine alternativen Fahrmöglichkeiten gäbe, dürften dem Präsenzunterricht fernbleiben. Allerdings muss über den Vorgang die Schule im Vorfeld informiert werden. Dann gilt der Schüler oder die Schülerin als entschuldigt. "Entsprechendes gilt, wenn ein Kind infolge des Warnstreiks oder Einschränkungen im Schulbusverkehr nur verspätet zum Unterricht erscheinen kann", so Hessing weiter.
Weitergehende Informationen zu den Auswirkungen des GDL-Streiks auf den Schulbetrieb würden die Schüler und die Erziehungsberechtigten bei Bedarf direkt von den jeweiligen Schulen erhalten. "Je nach Situation vor Ort sind unter Umständen im Einzelfall auch weitergehende Maßnahmen (wie z. B. Verlegung von angekündigten Leistungsnachweisen, Distanzunterricht für einzelne Jahrgangsstufen) möglich", sagt Hessing. Eine landesweite Regelung dafür bestünde allerdings nicht.
Hybrider Unterricht in Nürnberg möglich
Auch an den Nürnberger Schule soll während des Warnstreiks bevorzugt in Präsenz unterrichtet werden: "Einzelne Schulen haben uns gemeldet, dass sie auf hybride Formen ausweichen bzw. für Schülerinnen und Schüler, denen ein Besuch des Präsenzunterrichts nicht möglich ist, Arbeitsaufträge mitzugeben. Die Durchführung von digital gestütztem Distanzunterricht ist beispielsweise an den beruflichen Schulen für jede einzelne Schule im Einvernehmen mit der Schulaufsicht wegen sonstiger außergewöhnlicher Ereignisse möglich", sagt Eva Hesse vom Nürnberger Schulreferat auf nordbayern-Anfrage.
Allerdings erwarte man keine allzu großen Auswirkungen des Streiks auf die Nürnberger Schulen: "Die bisherigen Erfahrungen aufgrund von Bahnstreiks hatten keine starken Auswirkungen auf den Nürnberger Schulbetrieb. Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen im Stadtgebiet sind nicht betroffen, sodass für Schülerinnen und Schüler aus Nürnberg keine Einschränkungen zu erwarten sind", so Hesse weiter. Schulen, deren Schüler von außerhalb Nürnbergs kämen (zum Beispiel Berufsschulen), hätten die Lage aber gut im Blick und würden teils Alternativen zur Verfügung stellen. In jedem Fall ist es auch in Nürnberg wichtig, die Schule über ein Fernbleiben oder Zuspätkommen zu informieren.