Fatales Ungleichgewicht

Kommentar: Corona-Mobilitätsdaten zeigen Ungleichgewicht

Max Söllner

Volontär in der Lokalredaktion Nürnberg

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17.4.2021, 10:09 Uhr

Vorsicht ist angebracht, wenn es an die Interpretation der Corona-Mobilitätsdaten geht. Nicht nur, weil sie noch experimentell sind, sondern auch, weil längst nicht jede Bewegung problematisch ist. In vollbesetzten Bahnen etwa dürfte die Ansteckungsgefahr ungleich größer sein als alleine beim Joggen im Wald.

Und trotzdem: Tendenziell schränken wir unsere gewohnte Mobilität besonders stark an Wochenenden und Feiertagen ein. Auch über Ostern war das wieder so. Zusammen mit der Erkenntnis, dass wir uns nachts kaum bewegen (übrigens ganz unabhängig davon, ob eine nächtliche Ausgangssperren gilt oder nicht), weisen die Mobilitätsdaten auf ein zentrales Ungleichgewicht der deutschen Pandemiebekämpfung hin:

Die dritte Welle droht die schlimmste zu werden

Während unser Privatleben stark eingeschränkt wird, ist die Mobilität an den Arbeitstagen weiterhin deutlich zu hoch. Hier gibt es in vielen Betrieben und Behörden noch Luft nach oben. Das sollte unsere Regierung dringend angehen, auch weil die laufende dritte Welle die schlimmste zu werden droht. Wir brauchen einen harten, aber eben auch gerecht verteilten Lockdown. Sofort.


Regionale Handydaten: Corona reduziert unsere Mobilität - aber reicht das in dritter Welle aus?


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