Kommentar: Freistaat kneift

Aus mehr oder weniger wichtigen internen Verbandsstreitigkeiten muss sich die Staatsregierung selbstverständlich heraushalten. Der massive Konflikt in der Sudetendeutschen Landsmannschaft hat allerdings eine hochpolitische Dimension. Es geht um weitere Fortschritte bei der Aussöhnung mit Tschechien.

Führende Köpfe der Staatsregierung haben sich über Jahrzehnte allzu gerne auf Großveranstaltungen des Verbandes sehen und feiern lassen. Seit über 60 Jahren gelten ihnen die Sudeten als vierter Stamm Bayerns.

Nun geht der Verband mit Bernd Posselt an der Spitze endlich einen sehr mutigen und zukunftsweisenden Weg der Offenheit und Gesprächsbereitschaft Richtung tschechischer Nachbarn. Eine sehr rückwärtsgewandte Gruppe torpediert diese neue Orientierung — und die Parteifreunde Posselts in der regierenden CSU kneifen.