Kommers zu Ehren der Stadt

14.7.2008, 00:00 Uhr
Kommers zu Ehren der Stadt

© Sippel

Hermann Riedel ist seit 51 Jahren in seiner Verbindung und hält in diesem Jahr eine der vier Ansprachen beim gut zweieinhalbstündigen Programm: «Wir wollen die Stadt Nürnberg mit dem feierlichen Kommers ehren, die Stadt der Forschung und der Lehre ist.» Riedel ist zugleich Vorsitzender des Bund Nürnberger Studenten, dem Zusammenschluss von acht Korporationen, darunter auch einer Damenverbindung, deren Aktivitäten zurzeit allerdings ruhen.

Die diesjährige Festrede wird Markus Söder, bayerischer Europaminister und selbst Mitglied einer Studentenverbindung, halten. «Wir müssen den Teilnehmern schon etwas bieten, sonst kommt ja keiner», sagt Hermann Riedel mit einem Lachen. So erwarten der Sprecher des CDA, Hermann König, und Riedel etwa 250 Teilnehmer am diesjährigen Kommers.

In der Vergangenheit nahmen noch mehr Studenten an der Feier teil, in diesem Jahr spricht der Wochentag gegen die Veranstaltung, die immer genau am 16. Juli, dem Gründungstag der Stadt Nürnberg, stattfindet. Für Riedel und König stellt der Stadtgründungskommers den Höhepunkt des Jahres dar. «Er ist sozusagen das Gegenstück zum Thomastag, dem letzten Sonntag vor Weihnachten», meint Riedel. Auch in diesem Jahr wird ein Großteil der 25 Studentenverbindungen vertreten sein, darunter Schülerverbindungen, schlagende und nicht-schlagende Verbindungen.

Rivalitäten gebe es aber keine zwischen den Korporationen, sagt Hermann König. «Höchstens um die Mitglieder.» Denn die Mitgliedszahlen sinken kontinuierlich. «Viele wollen sich einfach nicht mehr ein Leben lang an etwas binden», meint Hermann Riedel. In Zeiten des Internets und der zahlreichen Fernsehkanäle sei es immer schwieriger, junge Leute zu begeistern. Auch die deutsche Sprache werde zunehmend vernachlässigt. Beim Kommers wird deshalb ausschließlich auf Deutsch gesungen. Außerdem habe man bei der Neugründung des «Traditionsverein Studentisches Brauchtum e.V.» auch darauf geachtet, im vollen Namen den Zusatz «sowie des deutschen Liedgutes» hinzuzufügen.

Keine Kommentare