Schlinge zieht sich zu

Kostet der Döner bald überall zehn Euro? Preise ziehen an - "Ist noch viel zu billig"

Tobi Lang

Redakteur

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3.3.2024, 13:06 Uhr
Der Döner verändert sich - auch und besonders preislich. 

© Gero Breloer/dpa Der Döner verändert sich - auch und besonders preislich. 

Ausgerechnet Lukas Podolski könnte zum deutschen Dönerpreis-Orakel werden. Dass der Ex-Nationalspieler groß im Imbiss-Business ist, ist nicht neu. Mit seiner Kette "Mangal" expandiert der Fußballer, der in Polen noch aktiv spielt, seit Jahren in ganz Deutschland. Schon bald eröffnet die erste Filiale in Berlin - und genau zu diesem Anlass stößt Podolski eine längst überfällige Debatte um den beliebtesten Snack der Deutschen an.

"Was kostet eine Pizza Margherita?", fragte der "Mangal"-Mogul erst kürzlich in einem Stream. "Da bezahlst du schon an die zehn Euro." Teig, Sauce, etwas Käse - und damit deutlich weniger Wareneinsatz in einem durchschnittlichen Kebab. Podolski sagt: "Ich glaube, der Döner ist sogar noch viel zu billig. Der muss teurer sein." In den Filialen seiner Imbisskette kostet die klassische Brottasche derzeit 7,90 und liegt damit noch knapp unter der Acht-Euro-Grenze. Doch anderswo ist die längst überschritten.

In Nürnberg wird der Döner wieder billiger - nur wie lange noch?

Das zeigt beispielsweise eine Auswertung des Lieferdienstes Lieferando, der die Preise in den größten deutschen Städten verglichen hat. Auffällig: In München, Hamburg, Kiel, Frankfurt und Stuttgart kostet der Döner im Durchschnitt längst mehr als acht Euro. Wobei die Preise sogar im vergangenen Sommer ihren Höhepunkt erreichten und im Vergleich dazu im Januar 2024 wieder etwas sanken. In Nürnberg kostet der Döner beispielsweise vor einem halben Jahr im Durchschnitt 7,58 Euro - inzwischen sind es "nur" noch 6,91 Euro.

Langfristig wird der Kebab aber teuer, da sind sich Experten einig. Sagt einer, der es wissen muss: Cihan Karaman vom Spießhersteller Birtat ist einer der größten Produzenten der Republik. "Eigentlich müsste der Döner zehn Euro kosten", sagte der Inhaber der "Stuttgarter Zeitung". Die Kosten der Zutaten für seine Spieße hätten sich in den letzten Monaten verdoppelt. Und diese Preissteigerung müsse irgendwann beim Kunden landen.

Auch Mittelfranken hat einen Kebab-Mogul, Bärlein-Denterlein aus dem Neustadt an der Aisch versorgt mit seiner Helal-Schlachterei Hunderte Imbisse insbesondere in Nürnberg. "Ich mache mir schon etwas Sorgen um unsere Kundschaft." Die, sagt der Unternehmenschef Alexander Bärlein-Denterlein, verlangt im Verkauf noch immer viel zu wenig für den Döner. "Ich denke, der müsste schon um die acht Euro kosten, eigentlich." Tut er aber in den seltensten Fällen.

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