Viele Beschäftigte sind ausgebrannt

Krankenhausgesellschaft: Personalmangel in Bayerns Kliniken nimmt zu

7.10.2021, 13:29 Uhr
Zur Behandlung schwerstkranker Patienten steht auf der Intensivstation eines Krankenhauses modernste Medizintechnik zur Verfügung. Dennoch ist das Personal gerade wegen Corona enormen Belastungen ausgesetzt, viele Beschäftigte sind mittlerweile ausgebrannt.

© bvmed.de, NNZ Zur Behandlung schwerstkranker Patienten steht auf der Intensivstation eines Krankenhauses modernste Medizintechnik zur Verfügung. Dennoch ist das Personal gerade wegen Corona enormen Belastungen ausgesetzt, viele Beschäftigte sind mittlerweile ausgebrannt.

"Pflegepersonal war vor Corona schon knapp, es war mit Corona knapp, und es wird auch nach Corona knapp bleiben", sagte Roland Engehausen, Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG), am Rande einer Tagung der bayerischen Krankenhausdirektoren in Bad Wörishofen. "Derzeit sehen wir aber in der Tendenz gerade auf den Intensivstationen rückläufige Zahlen der verfügbaren Pflegefachkräfte."

In Bayerns Krankenhäusern arbeiten nach BKG-Zahlen über 80.000 Pflegekräfte. Nach Engehausens Worten spielt die Belastung durch Corona eine Rolle: "Wir müssen sehen, dass sich nach eineinhalb Jahren Pandemie manche Beschäftigte Gedanken gemacht und die Funktion gewechselt haben. Das ist leider so, aber es stimmt uns auch demütig."

"Eine emotionale Belastung"

Einige Krankenhäuser haben demnach auch gemeldet, dass die "Fehlzeitquoten der Pflegefachpersonen in den letzten Wochen wieder gestiegen sind." Zur reinen Arbeitsbelastung kommt nach Engehausens Worten der demnach häufig schwierige Umgang mit Covid-Intensivpatientinnen und -patienten: "Was zusätzlich gekommen ist, ist eine emotionale Belastung."

Geimpftes Pflegepersonal und Ärztinnen und Ärzte auf den Intensivstationen behandelten ganz überwiegend ungeimpfte Corona-Patienten, die ganz unterschiedlich reagierten. "Die einen wollen immer noch nicht wahrhaben, dass Corona eine schwere Erkrankung ist, die anderen sind mit sich selbst im Kampf, weil sie auf eine Impfung verzichtet haben und jetzt den Preis dafür zahlen müssen. Damit kommt für die Behandlung auf den Intensivstationen eine besondere psychologische Belastung dazu."

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