100 Millionen Euro-Investment

"Längst überfälliger“ Beschluss im Landtag - Vier Bahnhöfe in der Region werden endlich barrierefrei

Theresa Neuß

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16.9.2024, 18:47 Uhr
Für ältere Menschen und Fahrradfahrer kosten die Treppen an Bahnhöfen oft viel Anstrengung. (Symbolbild)

© IMAGO/SabinexHahnefeld Für ältere Menschen und Fahrradfahrer kosten die Treppen an Bahnhöfen oft viel Anstrengung. (Symbolbild)

Wenige Meter können darüber entschieden, ob jemand den Zug nutzen kann oder nicht. Für Menschen im Rollstuhl, mit Kinderwagen oder Fahrrad sind Treppen und weite Wege eine echte Herausforderung. Doch in Bayern hoffen sie oftmals vergeblich auf Aufzüge oder Rampen - etwa die Hälfte der Bahnhöfe sind noch nicht barrierefrei. Doch das soll sich nun ändern.

Für rund 100 Millionen Euro will der Freistaat in den barrierefreien Ausbau von 24 Bahnhöfen und Haltepunkten investieren - eine Aufgabe, für die eigentlich die Bundesregierung zuständig wäre. Laut Pressemitteilung des bayerischen Landtags handelt es sich bei vier dieser Projekte um größere, verkehrlich wichtige Stationen: Der Hauptbahnhof Fürth, sowie die Bahnhöfe in Amberg, Kronach und Pegnitz. "Mobilität ist ein zentrales Element im Leben eines jeden Menschen, egal ob jung oder alt." erklärt Bernhard Heinisch, Abgeordneter im Bayerischen Landtag. Die kommenden Änderungen sind seiner Meinung nach "längst überfällig!".

Eigentlich sollte die Zugänglichkeit der Bahnhöfe landesweit längst Standard sein, in den einzelnen Orten wurde zumindest schon lange dafür gekämpft. Insbesondere kleinere und wenig frequentierte Bahnstationen sind gerade für ältere Menschen oder Menschen mit Behinderung nicht ohne Weiteres nutzbar, da etwa fehlende Aufzüge den Zugang zu den Zügen verhindern. Aber auch Gepäck oder ein Kinderwagen erschweren die Beweglichkeit und schränken die Mobilität ein. In Freizeitregionen wie Pegnitz wäre zudem ein barrierefreier Zugang zu den Gleisen für Fahrradfahrer eine erhebliche Erleichterung, da sie sich sonst mühsam die Treppenstufen hinauf- und hinunterquälen müssten.

Das zeichnet einen barrierefreien Bahnhof aus

Nach Angaben der Deutschen Bahn gehört zu einem inklusiven, zugänglichen Bahnhof ein stufenfreier Zugang zu allen Gleisen, taktile Wegleitung zum Bahnsteig, Blindenleitstreifen auf dem Bahnsteig sowie eine kontrastreiche Markierung von Treppenstufen. Wichtig seien außerdem Bahnsteighöhen von über 55 Zentimeter Höhe, da nur dann den Reisenden ein niveaugleicher Fahrzeugein- und Ausstieg garantiert werden kann.

Nach Angaben der Bayerischen Eisenbahngesellschaft ist für den Bahnhof in Pegnitz beispielsweise eine Erhöhung der Bahnsteige auf 76 Zentimeter, sowie der Einbau von Aufzügen geplant. Zudem soll die Anbindung der Westseite verbessert werden, sodass der Weg in das Stadtzentrum kürzer und einfacher zu bewältigen ist. Ziel der Bayerischen Staatsregierung sei nach Angaben der Pressemitteilung, das Schienennetz bis 2028 "so weit es geht" barrierefrei zu machen. Insgesamt 100 weitere Bahnhöfe sollen gemeinsam mit der DB InfraGO AG um- und ausgebaut werden.

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