Giftstaub auf der A 9
14.10.2010, 09:16 UhrDer Sattelzug, der schwermetallbelasteten, toxischen Staub aus Industriefiltern transportierte, hatte kurz vor der Ausfahrt Hormersdorf wegen eines technischen Defekts auf dem rechten Seitenstreifen anhalten müssen. Der Pannendienst war bereits vor Ort, als sich der Unfall ereignete.
Ein 64-jähriger Oberbayer war gegen 21 Uhr mit seinem 7,5-Tonner ebenfalls auf der A 9 unterwegs. Etwa 400 Meter vor der Ausfahrt Hormersdorf kam er aus bislang nicht bekannten Gründen etwas nach rechts auf den Standstreifen, prallte dort seitlich gegen den Pannen-Lkw mit dem giftigen Staub an Bord und krachte danach in die rechte Leitplanke.
Komplettsperrung der Fahrbahn
Bei dem Aufprall wurde die rechte Seite des 7,5-Tonners stark beschädigt. Außerdem wurde die Plane des anderen Sattelzuges aufgeschlitzt. Darunter befand sich der Industriestaub, der in sogenannten „Big Bags“ verpackt war. Mehrere Kubikmeter des Staubs rieselten auf die Autobahn und wurden neben der Unfallstelle verteilt.
Die Fahrbahn musste von der Anschlussstelle Schnaittach bis zur Anschlussstelle Hormersdorf für den Verkehr komplett gesperrt werden. Die Autobahnmeisterei Fischbach, die Polizei Lauf und das THW Lauf regelten die Umleitung ab der Ausfahrt Schnaittach, sodass kaum Stau entstand. Außerdem wurden Durchsagen im Radio veranlasst.
70.000 € Gesamtschaden
Die Feuerwehren aus Schnaittach, Hormersdorf, Lauf, Hersbruck und Altdorf rückten mit insgesamt rund 50 Personen an. Neben Absperrmaßnahmen waren sie hauptsächlich mit der Beseitigung des Gefahrguts beschäftigt. In Schutzanzügen und mit schwerem Atemschutz kümmerten sich die Einsatzkräfte darum, den Staub mit Planen abzudecken und diesen dann in Containern zu entsorgen. Der Rest wurde mit einem Spezialfahrzeug aufgesaugt.
Auch mehrere Fahrzeuge des Rettungsdienstes sowie zwei Notärzte waren im Einsatz, verletzt wurde aber niemand. Die Verkehrspolizei Feucht nahm den Unfall auf. Der gesamte Sachschaden beläuft sich auf rund 70 000 Euro. Die Autobahn konnte um 4.20 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden. Die Polizei weißt darauf hin, dass zu keiner Zeit Gefahr für die Bevölkerung oder für die Umwelt bestand.