Leblos in Nürnberger Bad: Zwei 16-Jährige retten Epileptiker

Nürnberg - Geistesgegenwärtig begannen zwei Jugendliche am Samstagabend im Stadionbad mit der Reanimation eines Mannes, der kurz zuvor auf dem Boden des Schwimmbeckens entdeckt worden war. Wie sich später herausstellte, hatte der Mann im Wasser einen epileptischen Anfall erlitten.

Ungefähr ein oder zwei Minuten, glaubt Benedict Cornett, hat es gedauert, bis jemand den leblosen Körper entdeckt hat. "Der Mann lag am Rand im Schatten in vier Metern Tiefe", erinnert sich der 16-Jährige. Gemeinsam mit seinen Freunden war er am Samstagabend im Stadionbad. Der Mann, dem er dort das Leben gerettet hat, ist kurz vor ihm vom Sprungturm gesprungen.

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Nürnberg

21.5.2019, 19:00 Uhr

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"Danach ist er an den Rand geschwommen", sagt Joachim Lächele, zweiter Werkleiter von NürnbergBad, der vom zuständigen Bademeister über den Vorfall informiert wurde. Dort hat der Mann, wie sich später herausstellte, einen epileptischen Anfall bekommen. "Als wir ihn entdeckt haben, ist der Bademeister sofort ins Wasser gesprungen und hat ihn hochgeholt", sagt Benedict Cornett, der den Mann zusammen mit seinem Freund David Mamajanyan dann am Beckenrand aus dem Wasser zog.

Ausgebildete Schulsanitäter

Geistesgegenwärtig begannen die beiden gemeinsam mit dem Bademeister mit der Wiederbelebung – mit Erfolg. Nach drei Zyklen setzte die Atmung wieder ein. Dass die beiden Jugendlichen blitzschnell wussten, was zu tun ist, haben sie ihrer Ausbildung als Schulsanitäter zu verdanken, außerdem sind beide bei den Johannitern aktiv.

"In dem Moment denkt man nicht nach, da macht man einfach", sagt der 16-Jährige. Er gibt aber auch zu: "Abends war ich ganz schön durch den Wind." Deshalb hat er seiner Mutter zunächst nichts von dem Vorfall berichtet. "Er hat es mir erst Sonntagmittag erzählt", sagt Martina Cornett. Wenig später habe das Telefon geklingelt. "Der Bademeister rief an und bedankte sich bei meinem Sohn."

Damit nicht genug: "Ich bin froh, wenn so etwas so glimpflich ausgeht", sagt Joachim Lächele. Dass nicht mehr passiert sei, sei auch der Verdienst der beiden Jugendlichen. "Wir überlegen uns etwas, womit wir uns für diesen großen Einsatz erkenntlich zeigen können."