Maibaumfällen: Ertapptes Trio fährt Mann mit Auto um

1.5.2015, 16:40 Uhr
Immer wieder werden aufgestellte Maibäume zum Spaß umgeschnitten.

© dpa Immer wieder werden aufgestellte Maibäume zum Spaß umgeschnitten.

Sie wollten sich einen Spaß erlauben, scheiterten aber an ihren eigenen Fähigkeiten: Gegen 4 Uhr am Freitagmorgen versuchten drei junge Männer im Alter von 19 bis 20 Jahren, den Maibaum im Karsbacher Ortsteil Höllrich (Landkreis Main-Spessart) zu fällen. Der 20-Jährige wartete im "Fluchtwagen", während die beiden 19-Jährigen eine motorbetriebene Kettensäge am Maibaum ansetzten.

Allerdings verkeilte sich die Säge und saß fest. Zurücklassen wollten die jungen Männer das Werkzeug allerdings nicht, deshalb versuchten sie, die Säge mit Handsägen zu befeien, teilte die Polizei mit. Zur gleichen Zeit kam ein 45-Jähriger aus Höllrich dazu. Als er auf die beiden 19-Jährigen zuging, rannten sie zu ihrem Auto.

Der 45-Jährige folgte ihnen und hielt sich von außen an dem Wagen fest, um die jungen Männer am Wegfahren zu hindern. Der Fahrer gab allerdings Gas und schleuderte den Mann zu Boden. Dabei zog sich der 45-Jährige nach Angaben der Polizei Schürfwunden im Gesicht und eine Nasenbeinfraktur zu. Gegen den 20 Jahre alten Fahrer, der nicht unter Alkoholeinfluss stand, wird jetzt unter anderem wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt.

Drei weitere bereits aufgestellte Maibäume sind in der Nacht auf Freitag in Unterfranken an- oder umgesägt worden, teilte die Polizei mit. Dennoch fällt die Bilanz der Beamten zur Freinacht auf den 1. Mai weitgehend positiv aus. In der Zeit zwischen 19 Uhr und 6 Uhr hatten die Beamten 256 Einsätze zu absolvieren. Lediglich 20 davon standen im direkten Zusammenhang mit den Feierlichkeiten und Geschehnissen zum ersten Mai.

In sechs Fällen wurde die Polizei zu einfachen Körperverletzungen gerufen. Bei vier Einsätzen stritten sich Kontrahenten, ohne handgreiflich zu sein. In nur zwei Fällen beschwerten sich Anwohner über ruhestörenden Lärm, der von Mai-Feiernden ausgegangen war. Der übermäßige Alkoholgenuss hatte erneut in den meisten Fällen eine nicht unerhebliche Rolle gespielt. Das Polizeipräsidium Unterfranken teilte außerdem mit, dass die Anzahl der im Bezug zur besonderen Nacht stehenden Einsätze sich gegenüber dem Vorjahr mehr als halbiert habe.