Maskenpflicht an bayerischen Schulen kommt - mit zeitlicher Begrenzung
31.8.2020, 14:10 UhrNach dem Ende der Sommerferien gilt an Bayerns Schulen zunächst für neun Schultage eine Maskenpflicht für alle Schüler im Unterricht. Ausgenommen bleiben Grundschüler, teilt Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach Beratungen mit Eltern-, Lehrern- und Schülervertretern mit. "Die ersten Tage der Schulöffnung werden ganz entscheidend sein, wie es mit dem Infektionsgeschehen weitergeht. Daher haben wir uns entschlossen, einen Sicherheitspuffer einzuführen. Eine generelle Maskenpflicht wird es für die Grundschulen nicht geben", erklärte Söder zu Beginn der Pressekonferenz in München.
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Für die übrigen Schulen gelten für die nächsten neun Schultage eine generelle Maskenpflicht an der Schule, danach nur noch dort, wo das Infektionsgeschehen über 35 ist. Das bedeutet: Maskenpflicht gebe es dann nur, wenn die aktuellen Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner 35 übersteigen.
Für alle Schularten und Altersklassen gilt weiterhin, dass ein Mund-Nasen-Schutz im Nahverkehr, auf dem Schulweg, auf Schulgängen, Toiletten und dem Pausenhof verpflichtend ist.
"Die Maske ist besser als Schulausfall"
Nach den zehn Tagen gelte der Grundsatz "niedrige Infektionszahlen, niedrige Maßnahmen - hohe Infektionszahlen, hohe Maßnahmen", so der Ministerpräsident. Die Maske ist laut Söder der wirksamste Schutz vor Corona, den es bisher gebe. "Die Maske ist besser als Schulausfall", betonte er in der Pressekonferenz. Auf dem Schulhof, in Gängen und auf Toiletten gelte die Maskenpflicht auch weiterhin.
Ein Hygienekonzept an den Schulen, gestaffelte Pausen, Reihentestungen für Lehrkräfte - all diese Maßnahmen sollen für Sicherheit sorgen. Zudem sollen für die bayerischen Schulen 250.000 Laptops angeschafft werden, für Lehrer werden 120.000 Notebooks bereitgestellt. Auch Kultusminister Michael Piazolo betonte, die Gesundheit der Schüler und Lehrer gehe vor: " Wir wollen an den Schulen kein Risiko eingehen".
Auch auf die Kritik an überfüllten Schulbussen reagiert der Freistaat: Der Ministerpräsident kündigte an, dass Bayern „alles an Mehrkosten“ für die Schülerbeförderung übernehmen werde, um dort mehr Abstand zu ermöglichen. Normalerweise kommen Kommunen für 60 Prozent der Schultransportkosten auf, der Freistaat bezahlt gut 40 Prozent.
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Der Freistaat geht damit im Kampf gegen das Corona-Infektionen einen ähnlichen Weg wie Nordrhein-Westfalen. Auch hier hatte nach den Ferien für sogar 14 Tage eine Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen gegolten. Nachdem im bevölkerungsreichsten Bundesland die Fallzahlen entgegen dem Bundestrend jüngst rückläufig waren, endete die Maskenpflicht im Unterricht an diesem Montag.
In Bayern gilt bisher wegen der Pandemie generell eine zeitlich nicht befristete Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und an allen Orten, an denen der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann. Verstöße werden mit 250 Euro und im Wiederholungsfall mit 500 Euro geahndet. Der Freistaat setzt zur Prävention der Infektion neben Masken auch auf eine umfangreiche Teststrategie. Durch frühzeitige Befunde sollen ausdrücklich auch Mitarbeiter an Schulen, Schüler und ihre Familien vor einer unbemerkten Ansteckung mit dem Virus schützen.