Gegen den guten Geschmack
Muffin-Massaker vor Schule in Franken: Bus überrollt Geburtstagsgeschenk - Polizei ermittelt
01.02.2025, 11:47 UhrKuchen Rights Watch und Amnesteig International sind entsetzt: Was sich jüngst in Hilpoltstein zutrug, ist nicht weniger als ein Verbrechen gegen die Muffinheit. Mit seiner 18-Tonnen-Mordmaschine quetschte ein Busfahrer sämtliches Leben aus den nur wenige Stunden alten Süßspeisen. Die kleinen, unschuldigen Muffins waren bis zur Unkenntlichkeit plattgewalzt. Auch die Form überstand die schändliche Gewalttat wider der Gebäckwürde nicht. Die Polizei setzt nun alles daran, den Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
Eigentlich wollte ein zwölfjähriger Gymnasiast aus Heideck anlässlich seines Geburtstages die Muffins nur für seine Klassenkameraden mitbringen, wie aus einer Pressemitteilung der Polizei hervorgeht. Zu dem Zeitpunkt konnte der Junge noch nicht ahnen, dass die lieb gemeinte Geste in einem Desaster enden sollte.
Nachdem er in Hilpoltstein aus dem Bus gestiegen war, stellte er die Kuchenform mit den Muffins nur kurz auf dem Boden ab - und das Unheil nahm seinen Lauf. Weil der bislang noch nicht identifizierte Busführer offenbar beim Anfahren einen zu großen Lenkeinschlag hatte, was in einem katastrophalen Wendekreis resultierte, walzten die Hinterräder des fahrbaren Ungeheuers - in Fachkreisen auch als sogenannter Linienbus bekannt - erbarmungslos über die schutzlose Kuchenform auf dem Asphalt. Die arglosen, süßen Muffins sollten niemals alt genug werden, ihren seit der Öffnung des Backofens angestammten Daseinszweck zu erfüllen: Das Verbreiten von schlichten Gaumenfreuden bei Jung und Alt, Schülern wie Lehrer.
Aus dem Bericht geht darüber hinaus hervor, dass auch die Kuchenform den heimtückischen Allradangriff nicht überlebte. Sie zerbrach und teilte somit das tragische Schicksal der für immer ihrer Köstlichkeit beraubten, dem Erdboden gleichgemachten Minikuchen. Doch damit nicht genug. Anschließend entfernte der Täter sich ohne eine Spur von Reue mit seiner rund zwölf Meter langen, kaum zu übersehenden Muffinvernichtungswaffe vom Tatort. Der zwölfjährige Schüler war demnach nicht nur verdammt, die unbeschreiblichen Gräuel mit anzusehen, ohne die geringste Chance, seinen Muffins zur Seite zu springen; er konnte den Mann anschließend vor Ort nicht einmal mehr zur Rede stellen.
Die Polizei Hilpoltstein ermittelt nun das verantwortliche Busunternehmen, um Details zum Fahrverhalten des Mannes zu erhalten. Auch wenn für die unglücklichen Muffins, deren einziges Vergehen darin bestand, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, jede Hilfe zu spät kam, bleibt zu hoffen, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird - und wenigstens künftige Kuchengenerationen mit diesem Vergehen gegen den guten Geschmack abschließen können. Alles, was es für eine köstliche Zukunft dann noch benötigt, ist ein leckeres Rezept, etwas teigliche Aufarbeitung und ausreichend Wärme. Guten Appetit!
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