Muss man wissen: Zehn Fakten zur Landtagswahl 2018 in Bayern

23.9.2018, 06:00 Uhr
In Bayern gibt es 9,478 Millionen Wahlberechtigte (hier Innenminister Joachim Herrmann bei der Stimmabgabe zur Landtagswahl 2013), darunter rund 599.000 Erstwähler. Mit 3,19 Millionen Stimmberechtigten leben die meisten Stimmberechtigten in Oberbayern. In Mittelfranken sind es 1,27 Millionen, in der Oberpfalz 856.000, in Oberfranken 842.000.
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1. Wie viele Wahlberechtigte gibt es in Bayern?

In Bayern gibt es 9,478 Millionen Wahlberechtigte (hier Innenminister Joachim Herrmann bei der Stimmabgabe zur Landtagswahl 2013), darunter rund 599.000 Erstwähler. Mit 3,19 Millionen Stimmberechtigten leben die meisten Stimmberechtigten in Oberbayern. In Mittelfranken sind es 1,27 Millionen, in der Oberpfalz 856.000, in Oberfranken 842.000. © Hans von Draminski

Wie hoch sie am 14. Oktober sein wird, kann man jetzt natürlich noch nicht sagen. Vom absoluten Höhepunkt von 82,4 Prozent im Jahr 1954 wird sie wohl deutlich entfernt liegen. Allerdings gab es bei den letzten Wahlen einen stetigen Aufwärtstrend. Nach dem absoluten Tiefpunkt von 57,1 Prozent im Jahr 2003 stieg die Wahlbeteiligung nach einem minimalen Plus 2008 (57,9 Prozent) auf 63,6 Prozent im Jahr 2013. Dadurch, dass die CSU ihre absolute Mehrheit verlieren könnte, sieben Parteien in den Landtag einziehen könnten und auch dadurch, dass die AfD etliche bisherige Nichtwähler mobilisiert, könnte die Wahlbeteiligung diesmal erneut steigen.
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2. Wie hoch ist die Wahlbeteiligung?

Wie hoch sie am 14. Oktober sein wird, kann man jetzt natürlich noch nicht sagen. Vom absoluten Höhepunkt von 82,4 Prozent im Jahr 1954 wird sie wohl deutlich entfernt liegen. Allerdings gab es bei den letzten Wahlen einen stetigen Aufwärtstrend. Nach dem absoluten Tiefpunkt von 57,1 Prozent im Jahr 2003 stieg die Wahlbeteiligung nach einem minimalen Plus 2008 (57,9 Prozent) auf 63,6 Prozent im Jahr 2013. Dadurch, dass die CSU ihre absolute Mehrheit verlieren könnte, sieben Parteien in den Landtag einziehen könnten und auch dadurch, dass die AfD etliche bisherige Nichtwähler mobilisiert, könnte die Wahlbeteiligung diesmal erneut steigen. © Günter Distler

Nein, gleichzeitig finden in allen sieben bayerischen Regierungsbezirken Bezirkswahlen statt. Mit Spannung werden vor allem die Wahlen in Mittelfranken verfolgt: Bezirkstagspräsident Richard Bartsch (CSU, im Bild bei der Wiedereröffnung des Nürnberger Schauspielhauses) wird diesmal womöglich nicht so viel zu feiern haben, nachdem er selbst und seine Partei sich in der Affäre um den Vorstand der mittelfränkischen Bezirkskliniken, Helmut Nawratil, nicht gerade glücklich verhalten hatten. Bei der Bezirkswahl hat jeder Wähler zwei Stimmen: eine für den Direktkandidaten und eine zweite für einen Kandidaten auf der Bezirksliste.
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3. Wird am 14. Oktober nur der Landtag gewählt?

Nein, gleichzeitig finden in allen sieben bayerischen Regierungsbezirken Bezirkswahlen statt. Mit Spannung werden vor allem die Wahlen in Mittelfranken verfolgt: Bezirkstagspräsident Richard Bartsch (CSU, im Bild bei der Wiedereröffnung des Nürnberger Schauspielhauses) wird diesmal womöglich nicht so viel zu feiern haben, nachdem er selbst und seine Partei sich in der Affäre um den Vorstand der mittelfränkischen Bezirkskliniken, Helmut Nawratil, nicht gerade glücklich verhalten hatten. Bei der Bezirkswahl hat jeder Wähler zwei Stimmen: eine für den Direktkandidaten und eine zweite für einen Kandidaten auf der Bezirksliste. © Michael Matejka

Nein, in einigen Kommunen kommt es gleichzeitig auch noch zu Bürgerentscheiden. In Baiersdorf etwa können die Bürger entscheiden, ob an der A73 ein Autohof entstehen wird (im Bild sieht man die dafür vorgesehene Fläche). In Erlangen gibt es einen Bürgerentscheid über das umstrittene "Entwicklungsgebiet West III", in Regensburg stimmen die Bürger über den Bau eines Kultur- und Kongresszentrums ab.
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4. Landtags- und Bezirkswahl, das war's dann aber mit Abstimmungen, oder?

Nein, in einigen Kommunen kommt es gleichzeitig auch noch zu Bürgerentscheiden. In Baiersdorf etwa können die Bürger entscheiden, ob an der A73 ein Autohof entstehen wird (im Bild sieht man die dafür vorgesehene Fläche). In Erlangen gibt es einen Bürgerentscheid über das umstrittene "Entwicklungsgebiet West III", in Regensburg stimmen die Bürger über den Bau eines Kultur- und Kongresszentrums ab. © Foto: Dieter Köchel

Das ist in den bayerischen Bezirken unterschiedlich, nicht überall treten alle Parteien an. Die "Partei für Franken" zum Beispiel steht nur in Unter- und Mittelfranken zur Wahl. Mit 17 die meisten Parteien stehen in Oberbayern auf dem Wahlzettel, in Mittelfranken sind es 15, in der Oberpfalz und Oberfranken jeweils 14.
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5. Zwischen wie vielen Parteien muss man sich bei der Landtagswahl entscheiden?

Das ist in den bayerischen Bezirken unterschiedlich, nicht überall treten alle Parteien an. Die "Partei für Franken" zum Beispiel steht nur in Unter- und Mittelfranken zur Wahl. Mit 17 die meisten Parteien stehen in Oberbayern auf dem Wahlzettel, in Mittelfranken sind es 15, in der Oberpfalz und Oberfranken jeweils 14. © Matthias Balk/dpa

Bei bayerischen Landtagswahlen gehen traditionell seit vielen Jahrzehnten immer etwas mehr Männer zur Wahlurne. Im Jahr 2013 gaben 65,8 Prozent der wahlberechtigen Männer und 63,7 Prozent der Frauen ihre Stimme ab.
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7. Wer wählt häufiger, Männer oder Frauen?

Bei bayerischen Landtagswahlen gehen traditionell seit vielen Jahrzehnten immer etwas mehr Männer zur Wahlurne. Im Jahr 2013 gaben 65,8 Prozent der wahlberechtigen Männer und 63,7 Prozent der Frauen ihre Stimme ab. © Arne Dedert (dpa)

Bei der letzten Landtagswahl im Jahr 2013 hatten die Grünen den größten Erfolg bei den 18- bis 25-jährigen Wählern. In dieser Altersgruppe erzielten sie einen Anteil von 11,5 Prozent. Die CSU hatte bei Wählern im Alter von 60 oder älter einen Anteil von 55,6 Prozent, bei der jüngsten Altersgruppe war der Zuspruch mit 38,3 Prozent deutlich geringer. Die Freien Wähler hatten ihre stärkste Wählergruppe bei den 45- bis 60-Jährigen (10,9 Prozent), die SPD bei den über 60-Jährigen (23,5 Prozent), die FDP bei den 35- bis 45-Jährigen (3,2 Prozent), die Linke bei den 18- bis 25-Jährigen (2,9 Prozent).
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8. In welchen Altersgruppen sind die Parteien am stärksten?

Bei der letzten Landtagswahl im Jahr 2013 hatten die Grünen den größten Erfolg bei den 18- bis 25-jährigen Wählern. In dieser Altersgruppe erzielten sie einen Anteil von 11,5 Prozent. Die CSU hatte bei Wählern im Alter von 60 oder älter einen Anteil von 55,6 Prozent, bei der jüngsten Altersgruppe war der Zuspruch mit 38,3 Prozent deutlich geringer. Die Freien Wähler hatten ihre stärkste Wählergruppe bei den 45- bis 60-Jährigen (10,9 Prozent), die SPD bei den über 60-Jährigen (23,5 Prozent), die FDP bei den 35- bis 45-Jährigen (3,2 Prozent), die Linke bei den 18- bis 25-Jährigen (2,9 Prozent). © Andreas Gebert/dpa

Grundsätzlich alle Parteien, die mindestens einen Stimmenanteil von 5,0 Prozent haben. In diesem Jahr sind das nach derzeitigen Umfragen CSU, Grüne, Freie Wähler, SPD, AfD und die FDP. Auch die Linke hat eine Chance, erstmals in den bayerischen Landtag einzuziehen. Bei den Bezirkswahlen gibt es diese Fünf-Prozent-Hürde nicht.
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9. Welche Parteien können in den Landtag einziehen?

Grundsätzlich alle Parteien, die mindestens einen Stimmenanteil von 5,0 Prozent haben. In diesem Jahr sind das nach derzeitigen Umfragen CSU, Grüne, Freie Wähler, SPD, AfD und die FDP. Auch die Linke hat eine Chance, erstmals in den bayerischen Landtag einzuziehen. Bei den Bezirkswahlen gibt es diese Fünf-Prozent-Hürde nicht. © Linke Bayern

Spätestens am 22. Tag nach der Wahl muss der neue gewählte Landtag erstmals zusammentreten. Dies gibt Artikel 16 der Bayerischen Verfassung vor. Spätestens eine Woche nach seiner ersten Sitzung muss der Landtag den Ministerpräsidenten wählen.
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10. Was passiert nach der Wahl?

Spätestens am 22. Tag nach der Wahl muss der neue gewählte Landtag erstmals zusammentreten. Dies gibt Artikel 16 der Bayerischen Verfassung vor. Spätestens eine Woche nach seiner ersten Sitzung muss der Landtag den Ministerpräsidenten wählen. © dpa