Schock für Gäste

Nach fast 200 Jahren: Ära in Franken endet schon bald - beliebter Brauereigasthof macht dicht

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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17.11.2024, 14:14 Uhr
Eine Ära in Franken geht dem Ende entgegen.

© facebook.com/Brauerei-Weinig Eine Ära in Franken geht dem Ende entgegen.

Er war fast 200 Jahre lang auch über das Ortsschild der Gemeinde hinaus bekannt und auch beliebt bei Gästen aus Nah und Fern: Der Brauereigasthof Weinig in Gerolzhofen.

Momentan wird das Unternehmen bereits in der vierten Generation geführt. Paul Wehner, der aktuell die Geschicke führt, hatte die Brauerei und den dazugehörigen Getränkehandel einst im Jahre 1998 übernommen. 2007 ging dann auch der Gasthof in seine Hände über. Nun ist jedoch schon bald für immer Schluss.

Auf der Meta-Plattform Facebook teilt der Betrieb nun vor wenigen Tagen mit: "Eine Ära geht zu Ende. Unser Gasthof Weinig wird nach vier wunderbaren Generationen seine Türen zum 31.12.2024 schließen", steht dort unter anderem geschrieben.

Es sei "mehr als nur ein Ort zum Essen gehen" gewesen, so die Betreiber in dem emotionalen Statement weiter.

Gleichzeitig bedanke man sich bei "unserem großartigen Team, das mit Leidenschaft und Engagement jeden Tag dafür gesorgt hat, dass sich unsere Gäste bei uns wohlfühlen".

Auch Koch Michael, Hauswirtschafterin Irma und "Küchenfee" Marianne sowie den Bedienungen Claudia und Martina werden herzliche Zeilen gewidmet. Man habe zusammen "zahlreiche unvergessliche Momente" erleben dürfen, so die Betreiber in dem Statement weiter.

Ein letzter Dank gilt dann natürlich noch den "treuen Gästen, Bekannten und Freunden. Ihr habt unseren Gasthof mit Leben gefüllt".

Noch bis Jahresende sei man für die Kundschaft wie gewohnt da. Dann ist jedoch nach fast 200 Jahren für immer Schluss.

Gegenüber dem Online-Portal "infranken.de" erklärt Inhaber Paul Wehner nun auch, warum er die schwere Entscheidung getroffen habe. "Die vergangenen Jahre haben uns vor enorme wirtschaftliche Herausforderungen gestellt". So hätten Pandemie, hohe Energiekosten und die Steuerlast ihr Übriges zu der ohnehin schon angespannten Situation beigetragen.

Seit Jahren ist in der Branche bekannt, dass gutes Personal sowieso nur noch schwer zu bekommen ist.

Immerhin ein kleiner Lichtblick: So stehe ein Nachfolger derzeit nicht bereit, man sei aber jederzeit bereit, über Pachtanfragen zu sprechen, so Wehner im Gespräch weiter.

Die Kommentare sind alle ausnahmslos traurig, können die Situation aber verstehen und schicken nur die besten Wünsche hinterher. "Alles Gute für euch und vielleicht seid Ihr jetzt mal dran. Danke für die schönen Stunden bei euch und die herzliche Gastfreundschaft", schreibt eine Userin beispielsweise. "Schade, wieder einer weniger. Euch alles Gute!", schreibt ein weiterer Nutzer unter den Beitrag. "Was… ich kann‘s gar nicht glauben…" – der ein oder andere wurde von der Ankündigung offensichtlich komplett überrascht.

Dass der Gasthof seinen Stammgästen sehr fehlen wird – daran gibt es wohl keinen Zweifel. Wird kein Nachfolger gefunden, gehen schon bald die Türen nach fast 200 Jahren für immer zu. Was bleibt sind auf jeden Fall die schönen Stunden der Erinnerung…

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