Nach Impfverstößen: Awo bedauert Vorgänge - Stadt widerspricht Darstellung
15.2.2021, 17:42 UhrMehrere Tage nach dem Bekanntwerden von Impf-Verstößen in Augsburger Pflegeheimen der Arbeiterwohlfahrt (Awo) hat die Organisation eine Erklärung der Vorgänge geliefert. Wie der schwäbische Awo-Bezirksverband einräumte, wurden auch zwei Lebenspartner von Heimleitern geimpft, die nicht bei dem Verband arbeiten.
"Nicht gebilligt"
"Die in wenigen Einzelfällen erfolgte Vorrangimpfung von Awo-fremden Personen wird nicht gebilligt und jedenfalls bedauert", erklärte die Vorsitzende des Verwaltungsrates des Bezirksverbandes, Brigitte Protschka, am Montag. Die Vorfälle waren in der vergangenen Woche bekannt geworden. Der Awo-Landesverband hatte von dem schwäbischen Bezirksverband die Aufklärung der Vorgänge verlangt.
Bundesweit gibt es eine Debatte über Impf-Vordrängler, die sich eine Corona-Impfung verschaffen, obwohl sie noch nicht an der Reihe wären. Neben Kommunalpolitikern steht wegen einer frühen Impfung auch der Augsburger Bischof Bertram Meier in der Kritik.
Lebensgefährten der Heimleiterin geimpft
Der Awo-Bezirksverband erklärte nun, dass in einem Heim der Lebensgefährte der Heimleiterin geimpft wurde. Der Mann betreibe eine Autowerkstatt und betreue mit einem Mitarbeiter "die Fahrzeuge des Ambulanten Dienstes der Awo in Fürstenfeldbruck". Die beiden Mechaniker erhielten ebenso eine Impfung wie die Ehefrau des Leiters eines anderen Heimes.
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Grund sei gewesen, dass Spritzen bereits aufgezogen gewesen seien und die Dosen sonst übrig geblieben wären. Nach Angaben der Awo waren die Impfteams darüber informiert, dass es sich um Impfkandidaten handelte, die mit dem Heim direkt nichts zu tun haben.
"Machen keine wilden Impfungen"
Die Stadt Augsburg wies diese Darstellung entschieden zurück. "Wir machen keine wilden Impfungen, und wir haben keinen wilden Impfungen vorgenommen", sagte der Impfkoordinator der Stadtverwaltung, Frank Plamboeck, der Augsburger Allgemeinen.
Es seien nur Personen geimpft worden, die Tage vorher angemeldet worden seien. Laut Plamboeck seien inzwischen die Impfteams der Stadt um einen Mitarbeiter verstärkt worden. "Wir schicken jetzt zusätzlich einen Prüfer mit, der die Impfberechtigung und die Identität der Impfwilligen überprüft", sagte er der Zeitung.