Neue ZDF-Serie: "Überfall" im ehemaligen Arbeitsamt
4.5.2021, 19:39 UhrAus rein wirtschaftlicher Sicht sind Gebäude, die über längere Zeit leer stehen, kein Grund zur Freude. Für Fernsehleute aber sind sie ein echter Glücksfall. Wo sonst kann die gesamte Crew einfallen, ohne dass es jemanden stört? Räume, in denen 20 Jahre lang außer Polizeiübungen nicht viel passiert ist, werden in einer Blitzaktion zu Leben erweckt. Ganz, wie es das Drehbuch vorsieht.
Sonne aus der Steckdose
Für das ZDF und die beteiligte Produktionsfirma „UFA Fiction” ist das von außen unscheinbare Nürnberger Gebäude ein Juwel. Drei der ingesamt vier Stockwerke sind in Beschlag genommen. Rawaz Ali, der aktuell für einen Freund die Immobilie verwaltet und Ansprechpartner ist, war selbst etwas überrascht, was der Fernsehdreh so alles mit sich bringt.
Von außen wurden Scheinwerfer aufgestellt, damit der Lichtschein durch die Fenster ins Gebäude fällt - kurzzeitig war sogar der Straßenverkehr eingeschränkt. Bis einschließlich Mittwoch, 12. Mai, sind die Parkbuchten vor dem Gebäude für Caterer und andere Ausstatter des TV-Teams reserviert. „Viele bleiben stehen und schauen, was da los ist”, beobachtete Rawaz Ali. Durch die Scheiben sieht man Menschen entlang huschen.
Riemann kaum zu erkennen
Katja Riemann, die eine der Hauptrollen besetzt, ist ebenfalls für Dreharbeiten vor Ort. Allerdings könnte sie als Paula Schönberg - so Riemanns Rollenname - vermutlich unerkannt durch die Nürnberger Innenstadt laufen: Die markanten Locken hat die bekannte Schauspielerin gegen glatte, schulterlange Haare eingetauscht.
„Der Überfall” heißt die Mini-Serie, die in sechs Teilen zu je einer knappen Stunde das Leben von acht Menschen erzählen wird. Der titelgebende Überfall wurde auf einen kleinen Laden verübt. Von dort aus soll sich die Handlung mit wechselnden Perspektiven entspinnen.
Gedreht wird neben Nürnberg noch in Berlin. Ob auch Außenaufnahmen in Nürnberg geplant sind, konnte das ZDF gestern noch nicht mitteilen.
Bewegte Geschichte
Für das Gebäude in Nürnberg jedenfalls sind die Dreharbeiten ein weiterer Baustein zu einer bewegten Geschichte. Zu Beginn der 1920er Jahre war hier der repräsentative Firmensitz der Siemens-Schuckert-Werke. In den 30er Jahren diente es als Erweiterung des benachbarten Hotels „Deutscher Hof“. Im Krieg zerstört wurde es als Arbeitsamt in den 50er Jahren wieder aufgebaut.
Zuletzt hieß es, dass Gebäude soll abgerissen werden und durch den Neubau eines 3-Sterne-Hotels abgelöst werden. Auch wenn es im Fernsehen von außen nicht zu sehen sein wird - zumindest wird dem Haus nochmals ein kleines Denkmal gesetzt. Der Sendetermin für die Serie steht noch nicht fest.
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