Dichtere Taktung, modernere Züge
Neuer Fahrplan ab heute: So ändert sich der Bahnverkehr in Franken
10.12.2023, 06:00 UhrDer Streik im Fern- und Nahverkehr ist nun erst einmal passé, für Pendlerinnen und Pendler in der Region gibt es zum Sonntag aber erneut Neuigkeiten von Seiten der Bahn - diesmal größtenteils von der positiven Sorte.
Das Bahnangebot in Oberfranken, der Oberpfalz und dem östlichen Mittelfranken wird zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember deutlich ausgebaut. Auf vielen Strecken fahren künftig mehr und modernere Züge, wie die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) in München mitteilte.
Halbstündlich zwischen Nürnberg und Bamberg
Zwischen Nürnberg und Bamberg, der am stärksten frequentierten Bahnstrecke Nordbayerns, wird nach Angaben des Unternehmens künftig an allen Tagen im Halbstundentakt ein Franken-Thüringen-Express fahren.
Zwischen Nürnberg und Bamberg sowie weiter nach Thüringen sollen ab Dezember geräumigere, barrierefreie Züge vom Siemens-Typ Desiro HC zum Einsatz kommen. Auch auf den Strecken Bamberg-Schweinfurt-Würzburg und Lichtenfels-Coburg-Sonneberg kommen nach Angaben der BEG ab dem 10. Dezember die neuen Desiro HC-Züge zum Einsatz.
Strecke Nürnberg-Bamberg für eine Woche gesperrt
Auf der S-Bahn-Linie 1 zwischen Nürnberg und Bamberg sind nach dem Fahrplanwechsel abschnittsweise bis zu drei Züge pro Stunde im Einsatz. Damit erhält die Große Kreisstadt Forchheim einen 20-Minuten-Takt mit der S-Bahn in Richtung Erlangen und Nürnberg. Allerdings wird die Strecke Nürnberg-Bamberg vom 10. bis 16. Dezember wegen Arbeiten im Zuge des viergleisigen Ausbaus gesperrt. Die Verbesserungen treten also mit einer Woche Verspätung ein.
Besserer Stundentakt in Richtung Bayreuth, Hof und Kulmbach
Zwischen Nürnberg und Bayreuth wird zum Fahrplanwechsel ein Halbstundentakt eingeführt, wie die BEG mitteilte. Bamberg erhält künftig einen Stundentakt in Richtung Bayreuth, Hof und Kulmbach. Bisher gab es auf diesen Strecken nur alle zwei Stunden eine Direktverbindung.
Zwei neue Straßenbahnlinien für Nürnberg
Nürnberg wird am Sonntag um zwei neue Straßenbahnlinien reicher. Die neuen Linien 10 und 11 verkehren auf bereits vorhandenen Strecken. Die Linie 10 verbindet die Haltestellen Dutzendteich und Am Wegfeld, die Linie 11 fährt zwischen den Haltestellen Gibitzenhof und Tiergarten. Durch die Überlagerung mit den bestehenden Linien wird künftig tagsüber alle fünf statt zehn Minuten eine Fahrtmöglichkeit mit der Straßenbahn angeboten, auch abends und am Wochenende verdoppelt sich die Taktung, Bahnen fahren künftig alle zehn statt zuvor 20 Minuten.
Bessere Anbindung für die Oberpfalz
Die nördliche und östliche Oberpfalz werde mit dem neuen Fahrplan besser an Nürnberg angebunden, teilte die Bayerische Eisenbahngesellschaft mit. Auf den Strecken Nürnberg-Amberg-Schwandorf und Nürnberg-Weiden-Neustadt/Waldnaab gebe es künftig einen lückenlosen Taktverkehr bis Mitternacht.
Bahnhof Coburg verliert Direktverbindung
Vorübergehend ein wenig abgehängt wird nach Angaben der BEG hingegen der Bahnhof Coburg. Wegen nicht rechtzeitig abgeschlossener Infrastrukturmaßnahmen verliert die kreisfreie Stadt an der Grenze zu Thüringen bis Juni 2024 ihre Direktverbindung über Lichtenfels nach Bayreuth. Stattdessen wenden die Züge auf dieser Strecke bereits im Coburger Stadtteil Creidlitz. Vom Bahnhof Coburg verkehren während der Sperrung Ersatzbusse nach Creidlitz und Lichtenfels.
Gute Nachrichten für Konzert-Besucher
Zwischen Stuttgart und Nürnberg gibt es zwei zusätzliche Zugverbindungen. Nachts fährt der letzte Zug von Nürnberg nach Stuttgart um 22.38 Uhr ab - somit werden Theater- und Konzertbesuche in Nürnberg mit An- und Rückreise mit dem Zug möglich. Morgens fährt in der Gegenrichtung der erste Zug um 4.23 Uhr von Stuttgart los und kommt um 7.17 Uhr in Nürnberg an.
Flextickets und Bahncards werden teurer
Tickets für den neuen Fahrplan sind bereits seit Oktober erhältlich. Ab Sonntag gelten höhere Fahrpreise. Die sogenannten Flextickets kosten dann im Schnitt 4,9 Prozent mehr. Die Fahrkarten heißen so, weil sie Fahrgästen eine gewisse Flexibilität ermöglichen sollen, insbesondere bei der Zugauswahl.
Der Preis für die Bahncard 25 erhöht sich zum Fahrplanwechsel um drei Euro, sie kostet dann jährlich 62,90 Euro. Inhaber erhalten mit ihr 25 Prozent Rabatt auf jede gebuchte Bahnfahrt. Der Preis für die Bahncard 50, mit der Einzeltickets halb so viel kosten, bleibt hingegen gleich.