Weltdiabetestag
Alles wissenswerte über die Zuckerkrankheit
11.11.2021, 10:33 UhrIn Deutschland sind circa acht Millionen Menschen an Diabetes erkrankt. Bei rund 95 Prozent der Erkrankten liegt Typ-2-Diabetes vor, lediglich bei fünf Prozent eine Typ-1-Diabetes. Diabetes Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung und tritt vor allem im Kindes- und Jugendalter auf. Der Körper greift eigene Zellen, hier die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse, an und zerstört sie. Nach einem zunächst über viele Jahre schleichenden Prozess entwickelt sich ein Typ-1-Diabetes recht schnell, wenn ein bestimmtes Maß der Schädigung erreicht ist.
Der "absolute Insulinmangel" führt zu einem starken Anstieg des Blutzuckers und gleichzeitig zu einer Unterversorgung der Körperzellen. Betroffene mit Diabetes Typ 1 benötigen eine lebenslange Therapie mit Insulin-Injektionen. Beim Typ-2-Diabetes, der vorrangig im Alter auftritt, ist eine unzureichende Wirkung des Insulins und daher ein relativer Insulinmangel zu beobachten: Die Bauchspeicheldrüse produziert eigentlich genügend Insulin, aber der Einstrom des Blutzuckers in die Zellen der meisten Körperorgane ist gestört. Durch den erhöhten Bedarf an Insulin wird die Bauchspeicheldrüse überfordert und ihre Funktion allmählich abgeschwächt.
Risikofaktoren für die Entstehung von Diabetes Typ 2 sind neben einer erblichen Veranlagung vor allem Übergewicht, Fettsucht, Bewegungsmangel und Stressfaktoren. Der Typ-2-Diabetes ist demnach wesentlich vom eigenen Verhalten abhängig und kann durch eine entsprechend gesunde Lebensweise verhindert beziehungsweise im Verlauf verbessert werden. Typische Symptome für Typ-1-Diabetes sind: übermäßiger Durst, viel Harn, Gewichtsabnahme und Mattigkeit. Der Typ-2-Diabetes verläuft dagegen häufig ohne oder nur mit wenig ausgeprägten Symptomen. Oft wird dieser im Rahmen einer Routineuntersuchung beim Arzt festgestellt, gerade für Personen über 40 Jahre ist daher eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung (gerade beim Vorliegen von Risikofaktoren) zu empfehlen.
Optimale Werte durch Behandlung
Wird Diabetes rechtzeitig erkannt und wirkungsvoll behandelt, können in der Folge Schädigungen der kleinen und großen Blutgefäße sowie der Nerven besser vermieden werden. Ziel einer erfolgreichen Behandlung ist es daher stets, Blutzuckerwerte zu erreichen, die den normalen Werten weitestgehend entsprechen. Normale Blutzuckerwerte liegen vor den Mahlzeiten bei 60-120 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) beziehungsweise bei 3,3-6,7 Millimol pro Liter (mmol/l) und zwei Stunden nach den Mahlzeiten nicht über 160 mg/dl (8,8 mmol/l).
Moderne Behandlungsmethoden
Die modernen Behandlungsmethoden ermöglichen heute die Stabilisierung optimaler Blutzuckerwerte. Somit ist die körperliche Gesundheit nicht länger beeinträchtigt und ein persönliches Wohlbefinden wiederhergestellt. Das A und O: die Ernährung Sowohl vorbeugend als auch in der Therapie kommt der Ernährung eine zentrale Bedeutung zu. Empfohlen wird eine vielseitige und an der Mittelmeer-Kost orientierte Ernährung. Reichlich Gemüse und Obst sowie Vollkornprodukte gehören dazu. Fleisch und Wurst sollten dagegen nicht täglich auf den Tisch kommen. Hinsichtlich der Getränke ist zu beachten: Limonade, Cola und Fruchtsäfte enthalten viel Zucker und treiben daher den Blutzucker- und Insulinspiegel in die Höhe. Dies gilt auch für die süßstoffhaltigen Light-Versionen. Softdrinks sollten eine Ausnahme bleiben.