Gefahr für heimische Bienen
Breitet sich schnell aus: Asiatische Hornisse in mittelfränkischem Landkreis gesichtet
11.9.2024, 21:57 UhrUrsprünglich stammt die Vespa velutina aus Südostasien. In Europa wurde sie erstmals 2004 in Frankreich entdeckt. 2014 erreichte die Art auch Deutschland. Vergangenen Montag wurde das erste Exemplar jetzt auch in Franken gesichtet, genauer gesagt im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, berichtet das zuständige Landratsamt in einer Pressemeldung vom Mittwoch. "Die Suche nach dem Nest wurde direkt nach der Fundmitteilung aufgenommen", heißt es weiter. Die Art sei als "invasive Art" eingestuft, die sich schnell ausbreite. Nester seien zudem gut getarnt und daher schwer zu finden. Meist sollen sie in zehn Metern Höhe auf Laubbäumen hängen.
Warum ist die neue Art gefährlich?
Die Nester der Hornissen werden gezielt gesucht und entfernt, da die Art "ein Schädling mit erheblichem Potenzial zur Schädigung von Honigbienen und anderen Insekten" sei. Auch Obst und Weintrauben sollen wegen des Eindringlings leiden.
Bei der Jagd auf die Honigbiene wartet teilweise gleich eine ganze Gruppe von Hornissen vor dem Bienennest auf die heimkehrenden Sammlerinnen und greift sie kurz vor dem Ziel an. Eine starke Bejagung könne dazu führen, dass die Honigbienen ihren Flugbetrieb einstellen, was wiederum zu einem Zusammenbruch ihrer Versorgungskette führen könne.
Auch an Obst- und Weinanbau kann es laut der bayrischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau zu beträchtlichen Schäden an den reifen Früchten kommen.
So erkennt man eine asiatische Hornisse
Die Unterschiede zwischen den asiatischen und den einheimischen Hornissen seien deutlich, erklärt Sabine Holmgeirsson vom Naturschutzbund Baden-Württemberg gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa). Die asiatische Art sei deutlich kleiner. Eine Königin kann bis zu 3 Zentimeter groß werden, eine Arbeiterin soll zwischen 1,7 und 2,4 Zentimeter groß sein. Während einheimische Arten schwarz und gelb sind, ist die Vespa velutina schwarz und orange. Ihre Beine sind im Gegensatz zur Verwandtschaft nicht rotbraun, sondern gelb.
Zudem sind die Flugtiere, anders als die einheimischen Arten, nur tagsüber aktiv. Falls sich also Nachts eine Hornisse im Haus verirren sollte, handele es sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht um den Eindringling, so Holmgeirsson. Für Menschen, die nicht allergisch sind, soll die asiatische Hornisse aber nicht gefährlicher sein, als andere Arten.
Wenn eine solche Hornisse oder gar ein Nest gefunden wird, werden diese entfernt, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden. Daher bittet die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes ihre Bürgerinnen und Bürger um Mithilfe. Wer ein Flugtier oder ein Nest sieht, sollte ein Foto machen, den Fundort markieren und sich bei der Behörde unter der Telefonnummer 09161 92-4114 oder per E-Mail bei naturschutz@kreis-nea.de melden. Zusätzlich kann der Fund und auf der Internetseite www.beewarned.de.