Weinturm
Festival-Alternative schlägt ein: Karten für "BeimTurm" sehr begehrt
29.7.2021, 08:30 UhrWeinturm-Bands zeichnen sich durch großartige Qualität bei teils noch sehr überschaubarem Bekanntheitsgrad in Deutschland aus, mit sehr viel Individualität. Und alle zusammen sind eine wilde Mischung aus allem, was Emotionen weckt und Begeisterung auslöst.
Die bisher feststehenden Gruppen für das Alternativ-Event am Wochenende vom 6. bis 8. August passen da zu 100 Prozent ins Anforderungsprofil – einziges Problem: Tanzen vor der Bühne oder auf der Decke Mitwippen und Singen ist nicht drin. Der Andrang auf die Tickets bisher ist aber sehr unterschiedlich. Während der Samstag schon nach wenigen Stunden komplett ausgebucht war, gibt es für Freitag noch ganz wenige, für Sonntag reichlich Karten.
Nicht für die komplette Familie
Musik von der Kleinturmbühne, Biergarten-Flair rundherum – "leider ohne das echte Weinturm-Erlebnis, wie wir es sonst kennen, ohne Camping und auch nicht als Erlebnis für die komplette Familie", wie Martin Bauer vom Organisationsteam erklärt – das ist das Konzept von BeimTurm. Kleine Kinder mitzubringen, dazu kann Bauer heuer nicht raten.
"Wir wollen ganz offen sein, wir glauben, dass das Veranstaltungs-Format dieses Jahr nicht für Kinder geeignet ist." Daher gebe es auch keine separaten Kinder-Tickets. "Wir sind auch nicht glücklich, dass es im Moment ist, wie es ist – freuen uns aber umso mehr auf ein Weinturm 2022 mit der ganzen Familie."
Die Bands spielen Freitag von 17 bis 22 Uhr, Samstag 16 bis 22 Uhr und Sonntag 14 bis 20 Uhr. Jede Person muss einen festen Sitzplatz an einer Achter-Biertischgarnitur buchen, dieser ist "Fixpunkt während der Veranstaltung". Tanzen vor der Bühne sei nicht vorgesehen, Maskenpflicht herrscht, wenn der Platz verlassen wird. Martin Bauer rät: "Tut Euch zusammen, sprecht Euch mit euren Liebsten und Freunden ab und bucht zusammen." Dann sei es mit dem Zusammensitzen einfacher.
Typisch Weinturm
Das Line-Up ist typisch Weinturm. "Wir haben einige wohl nur bekommen, weil die Corona-Pandemie die Musikszene immer noch sehr beeinflusst, da müssen wir ehrlich sein", sagt Bauer. "Die hätten beim richtigen Weinturm auch am Abend im Hauptprogramm für Stimmung gesorgt."
Lediglich vier Karten gab es gestern noch für den Freitag, der musikalisch gleich furios startet: mit Ayom aus Barcelona und Lissabon, einer Band um Sängerin Jabu Morales, die mit Rhythmen aus Brasilien, Angola und Kapverden eine "Ohrwurmmaschine" sei, wie die Musik-Experten des Weinturm Open Airs sich einig sind. Jamaram mit Jahcoustix bilden Teil zwei des Freitags. Das Ensemble bezeichnet sich als "nach jahrelangem Roadtrip in über 20 Ländern zur Zirkusfamilie zusammengeschweißt". Spezialität: Zum "Grundkanon Reggae und Dub" gibt es in einer "explosiven Liveshow on Top noch Ska, Latin, Pop und Balkanbeats".
Komplett weg sind die Samstagskarten. Die Protagonisten da: Monobo Son, das Team um La-Brass-Banda-Posaunist Manuel Winbeck, das 2015 schon eine beeindruckende Visitenkarte auf dem Plateau abgegeben hatte, und RasgaRasga aus Köln. RasgaRasga, das sind sechs Freunde, die mit zwölf Instrumenten und fünf Sprachen aufwarten. Der Mix sei "ein Feuerwerk aus Emotionen, Stimmungen und packenden Songs".
Tiefgründiger Indie-Folk zum Genießen
Noch knapp 100 Tickets gibt es für den BeimTurm-Sonntag und sogar neun ganze freie Tische. Ami & Wally Warning, eine Kombination aus Aruba und der in München geborenen Ami Warning, "begeistern durch ihre Natürlichkeit, Vielseitigkeit und mit ihren feinen Hits zwischen Soul, Pop und Reggae", heißt es von den Weinturm-Experten.
Die Schweizer von Black Sea Dahu bieten zum Abschluss noch tiefgründigen Indie-Folk zum Genießen. "Auf die freue ich mich richtig", sagt Martin Bauer. Es steckt musikalisch also viel Weinturm im BeimTurm, auch wenn Bauer zugibt: "Eigentlich ist es richtig schade, denn alle Bands sind prädestiniert dafür abzutanzen" – und so richtig Weinturm-Flair zu genießen.
Tickets für BeimTurm gibt es für je 20 Euro pro Tag im Internet unter der Adresse www.beimturm.de/tickets. Dort gibt es auch die Möglichkeit, mit einem "Kultur-Obolus" die Bands zusätzlich zu unterstützen.
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