Katastrophenfall aufgehoben
Hochwasserlage entspannt sich weiter
11.07.2021, 18:27 Uhr
Die Hochwasserlage entspannt sich. Landrat Helmut weiß hat deshalb den ausgerufenen Katastrophenfall am Sonntag wieder aufgehoben.
Das genaue Schadensausmaß der vergangenen Tage kann laut Pressemitteilung des Landratsamtes derzeit noch nicht genau beziffert werden. Nach aktuellem Stand sei jedoch davon auszugehen, dass es durch das Hochwasser zu Schäden an oder in über 500 Gebäuden im Landkreis gekommen ist. Viele Privatleute und Landwirte seien betroffen, Äcker und Wiesen seien überschwemmt und die Feldfrüchte unbrauchbar geworden, Autos seien von den Fluten weggespült worden.
Rund 1200 Feuerwehrleute im Einsatz
Der Pressesprecher der Feuerwehren im Landkreis, Rainer Weiskirchen, ist froh, dass ihm keine Unfälle, weder bei Einsatzkräften noch bei vom Hochwasser Betroffenen, gemeldet worden sind. Rund 1200 Feuerwehrleute aus 130 Feuerwehren im Landkreis sind laut Weiskirchen im Einsatz gewesen. 60 bis 80 seien es beim Technischen Hilfswerk gewesen, dazu kämen noch einmal rund 50 weitere Einsatz- und Rettungskräfte und Kräfte der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FügK) des Landratsamtes.
Alfred Tilz, Kreisbrandrat und eingesetzter örtlicher Einsatzleiter, zeigte sich erleichtert, dass „sich bei einer derartigen Schadenslage mit über 1000 Einsätzen, in den vergangenen drei Tagen niemand schwerer verletzt hat oder es zu Todesfällen gekommen ist“. Er dankte allen für den „tagelangen unermüdlichen Einsatz“. „Wir haben am Freitagmorgen sehr früh den überaus großen Koordinierungsbedarf der aufkommenden Schadenslage erkannt und unsere Einsatzleitung, zusammen mit der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UGÖEL) und der FügK, im Landratsamt die Arbeit aufnehmen lassen“, erläutert Tilz. Es habe sich bewährt, dass wir bei der Planung und Beschaffung von Gerätschaften und Einsatzmitteln konsequent in die Zukunft gedacht haben und den möglichen Bedarf in Investitionen umgesetzt haben. Tilz dachte hierbei an die Sandsack-Abfüllanlage, die Flachwasser-Schubboote oder das neue Konzept des Wechsellader-Systems. „Wenn wir an mögliche, angekündigte Extremwetterlagen denken, dann müssen wir uns auch in der Zukunft entsprechend aufstellen und unseren eingeschlagenen Weg fortsetzen“, betonte Tilz.

Der Katastrophenfall habe aber auch gezeigt, dass wir uns auf alt bewährte Strukturen verlassen können und diese unbedingt pflegen und bewahren müssen. „Ich denke hierbei an unsere großen und kleinen Feuerwehren im Landkreis. Gerade in solchen Großschadenslagen ist das Zusammenspiel aller Kräfte gefragt und hat sich in den vergangenen Tagen wieder einmal bewährt.“ Wenn Ortschaften vom Wasser abgeschnitten und Straßen unpassierbar seien dann „ist es immer noch die örtliche Feuerwehr, die zur Hilfe eilt.“
Noch am Wochenende hatte das Landratsamt reagiert und für Betroffene ein Bürgertelefon eingerichtet. Betroffene können sich unter der Rufnummer 09161/928080 auch am Montag zur normalen Dienstzeit noch an das Landratsamt wenden.
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