Einzigartige Hubschrauber-Werkstatt in Franken

Bad Windsheim - Hochmoderne Kampfhubschrauber und riesige Transporthelikopter wie der Chinook, den bald auch die Bundeswehr fliegt - in einer Kaserne in Franken werden die in einer außergewöhnlichen Hubschrauber-Werkstatt auseinander und wieder zusammengebaut.

Der Kampfhubschrauber Apache der US-Streitkräfte ist einer der modernsten und von gegnerischen Armeen gefürchtetsten weltweit. In einem Hangar der Storck-Kaserne in Illesheim, im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, steht ein solcher Apache, bis auf sein Gerippe auseinandergelegt. "Kundendienst" steht an, wie Randy Strand erklärt.

Dabei werden auch die Waffen, wie diese 30-Millimeter-Kanone, abmontiert und überprüft. © Stefan Blank

Der 59-Jährige ist Leiter des Logistic Readiness Center Aviation Illesheim, kurz LRC-Aviation, das offiziell dem US-Verteidigungsministerium unterstellt ist und auch im Organigramm der US-Army auftaucht. Die Instandhaltungseinheit, eine Fünf-Sterne-Schrauberstube, ist einzigartig außerhalb der USA.

LRC-Aviation-Chef Randy Strand (rechts) und Betriebsleiter Karl Brand vor einem Chinook. © Stefan Blank

Acht Werkstatt-Plätze gibt es in den beiden Hallen, es riecht ein bisschen nach Auto-Werkstatt und hört sich teils auch so an. Neben einem Apache steht ein Chinook, wieder einige Meter weiter ein Blackhawk. Auf diese drei Modelle ist die Instandhaltungseinheit spezialisiert. Neben Fluggeräten der US-Streitkräfte werden in der Kaserne der 1000-Einwohner-Gemeinde Illesheim von den rund 250 Mitarbeitenden aus der ganzen Welt - alles Zivilisten - auch Helikopter von Nato-Partnern und anderen Verbündete gewartet und repariert.

Vom Totalschaden bis zum Kundendienst

Der deutsche Betriebsleiter Karl Brand erklärt: "Wir machen das komplette Spektrum." Von der kleinen Inspektion bis zum Totalschaden wie bei einem Absturz. Zwar hat jede Hubschrauber-Brigade, egal ob bei der US-Army oder anderen Streitkräften, eigene Mechaniker, Experten für die Maschinen, doch die Expertise der LRC-Aviation in Illesheim wird von vielen Staaten gerne genutzt.

Blick in die außergewöhnliche Hubschrauber-Werkstatt. © Stefan Blank

"Wir kommen ins Spiel, wenn eine Einheit irgendwas zeitlich nicht schafft oder nicht hinbekommt", sagt Randy Strand. Dabei wird nicht nur an den Hubschraubern herumgeschraubt, sondern auch in 20 Spezial-"Shops", wie sie Strand nennt, Maßanfertigungen von Teilen jeglicher Art hergestellt. Von der außergewöhnlichen Instandhaltungseinheit könnte übrigens auch die Bundeswehr bald profitieren. Wie Randy Strand verrät, laufen Gespräche darüber, ob in der Zukunft auch von den 60 bestellten Chinooks der deutschen Luftwaffe welche in Illesheim gewartet werden könnten. Einen exklusiven Einblick mit vielen Bildern in die Hubschrauber-Werkstatt finden Sie auf NN.de, dort können Sie auch einen exklusiven Artikel über den Besuch in der LRC-Aviation lesen.