Infos für Familien: "Neustädter Kalender '21" liegt auf

01.11.2020, 12:19 Uhr
Infos für Familien:

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So hat Schriftleiter Günter Scheller Brandberichte ab 1986 bis Anfang 2013 mit vielen Bildern zusammengestellt und mit einem Arzt aus Israel und seiner Frau aus Rumänien ein Gespräch geführt, die – ein Beispiel gelungener Integration - in Franken ihre neue Heimat gefunden sich auch den Traum der eigenen Praxis erfüllt haben. Mit seinen Erinnerungsberichten aus der Stadtratstätigkeit von 1972 bis 2002 macht Scheller eine spannende Entwicklung Neustadts deutlich. Angefangen vom Wettstreit mit Bad Windsheim um dem Kreisstadt-Titel über eine Vielzahl von Baumaßnahmen – Stichworte Hauptschule, Markgrafenhalle, Schulzentrum oder Landratsamt – bis zum Startschuss für das Industrie- und Gewerbegebiet oder zur Fußgängerzone rund um den Marktplatz oder kulturellen Impulsen.

Mit den Stadtratskollegen Willy Held und Horst Mattausch streut Günter Scheller in den Blick in die jüngere Geschichte Neustadts und seiner Ortsteile auch manch eine amüsante Episode ein und macht schon gespannt auf die Fortsetzung im "Neustädter Kalender 2022".

Dass für diesen die Vorbereitungen schon weit gediehen sind, lässt der Schriftleiter wissen, der unermüdlich bemüht ist, immer wieder neue interessante Quellen der Geschichte Neustadts und der Region in einem breiten Themenspektrum zu erschließen. Wertvoll sind für ihn dabei Historiker wie Dr. Wolfgang Mück oder Heinz Kühlwein. Der blättert im Kalender ‘21 im "Rügbuch von Ziegenbach", während Altbürgermeister Dr. Mück daran erinnert, wie "Sabine" die hundertjährige Hitlerlinde in Herrnneues fällte und zu den Quellen auf der Frankenhöhe und im Steigerwald führt.

Zwei weiteren Miszellen von Dr. Mück

Den "Quellen des Lebens" widmet der Historiker Mück auch den fünften Band seiner "Miszellen zur Geschichte der Stadt Neustadt a. d. Aisch" und sieht mit dem aufsehenerregenden Versiegen der Aischquelle bestätigt, dass "erst wenn der Brunnen trocken ist, man das Wasser schätzt". Ein Satz, der gerade in den beiden letzten Trockenjahren eine besorgniserregende Aktualität erlangt habe, wie er dies seiner umfassenden und reichhaltig illustrierten Quellenforschung im doppelten Wortsinn voranstellt. Mit ihr will er "den Blick auf die Bedeutung des Wassers auf das menschliche Leben, für die Anlage seiner Siedlungsplätze, sein Wohlergehen und seine Gesundheit – eingebunden in den Kreislauf des Lebens und der Natur und den Wandel der Zeiten - richten".

Im sechsten Band der "Miszellen" (erschienen wie seit eh und je der "Neustädter Kalender" im Verlag PH. C. W. Schmidt) öffnet Autor Mück weit das Tor zur Geschichte des Neustädter Stadtfriedhofes und vermittelt neben dessen Entwicklung auch, was es mit zahlreichen denkmalwürdigen Grabsteinen und Grabstätten auf sich hat. Beim Gang über den Friedhof erfasse den Besucher "ein Hauch andächtiger Scheu und frommer Ehrfurcht vor den ablesbaren Schicksalen der Toten", schreibt Dr. Mück zum "Kulturdenkmal Alter Friedhof", der auf einem ehemaligen Klostergelände schon mehr als viereinhalb Jahrhunderte als Begräbnisstätte der Bürger der Stadt Neustadt dient. "Zahlreiche Zeichen hoffnungsvoller Zuversicht charakterisieren diese traditionsreiche Begräbnisstätte vieler Generationen der Menschen unserer Stadt", schließt der Autor ein weiteres Kapitel von Neustadts facettenreicher Geschichte.

Paul Ernst Sandner führt durch das "Gemeinjahr"

Im "Neustädter Kalender 2022" wird Dr. Wolfgang Mück für interessante Aufschlüsse der "Steigen" – die wohl bekanntesten "Mailheimer" und vieler ihrer Namensvettern – sorgen, ließ Günter Scheller wissen, für den Ernst Paul Sandner ein weiterer wichtiger Partner bei der Gestaltung des 1828 erstmals erschienen Kalenders ist. Der erschließt nach guter alter Tradition das "Gemeinjahr 2021 mit 365" Tagen mit allen beweglichen Festen und gesetzlichen Feiertagen oder Sonnen- und Mondfinsternissen sowie den Kalendarien von Januar bis Dezember mit den Fest- und Namenstagen. Sandner setzt die Serie der Einwohner Neustadts von 1725 bis 1980 (diesmal in der Wilhelmstraße) fort und nimmt die Leser mit auf "die Wege, die durch und um Münchsteinach führen" und kann sicher sein, gerade in Coronazeiten wertvolle Anregungen für die "Freizeitgestaltung daheim" zu geben. Dazu regt auch ein Besuch der Drachenburg am Ortsrand von Marktbreit mit kulinarischen Verheißungen an.

Seit jeher sind Markt- und Kirchweihtermine ein fester (jetzt aber eher unsicherer) Bestandteil des Kalenders ebenso wie Postentgelte oder Abfahrtszeiten von Zügen und Bussen sowie die Bauernregeln. Generationen schworen auf den "Hundertjährigen Kalender", der für Januar große Kälte verheißt und es "damit wie im vorherigen Monat weitergehen" soll. Von Schnee ist keine Rede, der sich auch im Februar und März rarmachen soll. Was nach den Bauernregeln bedeutet: "Wenn’s im Februar nicht schneit, schneit es in der Osterzeit". Für graue Tage sind ein Sudoku "Witziges – gut erdacht" im Kalender.

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