Springen Vereine ein?

Kampf um Kerwa-Tradition in Neustadt/Aisch: Jetzt äußert sich der Bürgermeister zum Kneipendorf

hjm

28.5.2022, 21:23 Uhr
Ohne Security kein Kneipendorf zur Kerwa in Neustadt/Aisch: das kann jetzt zum Handicap werden.

© hjm Ohne Security kein Kneipendorf zur Kerwa in Neustadt/Aisch: das kann jetzt zum Handicap werden.

Es kommt Bewegung in das Thema Kneipendorf bei der Kirchweih von Neustadt/Aisch: Unabhängig von der Initiative der jungen Leute sei die Stadt „schon seit einigen Tagen dran, noch ein alternatives Kneipendorf auf die Beine zu stellen.“, Das ließ Neustadts Bürgermeister Klaus Meier auf Anfrage unserer Redaktion wissen. Man bedauere die Absage durch die Wirte und sei überzeugt, dass mit höheren Preisen und auch der Bereitschaft, einen Eintritt zu bezahlen, das Finanzproblem zu lösen gewesen wäre.

Jetzt sei man dabei, mit Vereinen zu sprechen, die auch bei den Weihnachtsmärkten sehr aktiv seien. Wenn etwas zustande kommen sollte, würde das allerdings auf die „starken Tage“ – Eröffnungstag, Mittwoch, Freitag und Samstag der „Nachkirchweih“ – beschränkt.

Eine Bereicherung

Rathauschef Klaus Meier wäre sehr froh, wenn eine Lösung gefunden werden könne, da „ich genauso wie die jungen Leute der Meinung bin, dass das Kneipendorf eine Bereicherung der Kirchweih ist“. Da die Wirte in ihren Kneipen mit attraktiven Angeboten zur „Dorfalternative“ locken, macht der Bürgermeister deutlich, dass man nicht wolle, „dass die jungen Leute um 22 Uhr den Festplatz verlassen und in Massen in die Innenstadt strömen, was auch für die Anwohner nicht schön ist“.

Meier weiter: „Wir sind dabei, etwas zu kreieren. Ob dies in der Kürze der Zeit auf die Beine zu stellen ist, weiß man nicht, aber wir versuchen es.“ Wenn die Vereine einspringen würden und gleichzeitig ihre Kasse aufbessern könnten, „kann dies richtungweisend sein“. Ein Handicap werde sein, noch Security organisieren zu können, da es nicht mehr genüge, Helfer mit einer Ordnerbinde auszustatten. „Es sind ausgebildete Kräfte gefordert, die auch in einem Ernstfall wissen, was zu tun ist“, sagte das Stadtoberhaupt. Hier gehe es weniger um die Kostenfrage, als darum, überhaupt noch eine Sicherheitsdienst-Firma zu bekommen.

„Wir versuchen zu retten, was zu retten ist“

Der Bürgermeister sieht die Stadt denn auch vor einer schwierigen Situation, versichert aber: „Wir versuchen zu retten, was zu retten ist.“ Die Sorge junger Leute, dass die jetzige Absage das Ende des „Kneipendorfes“ und damit einer echten und sehr beliebten Kerwa-Tradition sein könne, teilt Meier nicht. Mit höheren Preisen hätte man durchaus entsprechende Einnahmen generieren können, weshalb er glaube, „dass es nicht die richtige Entscheidung der Kneipenwirte war und es durchaus zu stemmen gewesen wäre. Deshalb glaube ich auch nicht, dass es der Tod des Kneipendorfes für alle Ewigkeit ist“.

Wenn es Vereine mit dem Ergebnis auf die Reihe bringen würden, dass sie ihre Kasse unter anderem für die Jugendarbeit gut füllen konnten, dann – der Bürgermeister betont den Konjunktiv – „kann es auch sein, dass das eine Dauerlösung ist“.

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