Tipps für Mülltrennung
Fränkischer Landkreis macht ernst: Was die "Rote Karte" an der Biotonne bedeutet
21.11.2022, 08:58 UhrDer unterfränkische Landkreis Haßberge führte in den vergangenen Wochen großflächige Biomüllkontrollen durch. Grund dafür ist die steigende Nachlässigkeit bei der Mülltrennung, erklärt der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Haßberge (AWHAS). Immer wieder müssen die Beamten verärgert feststellen, dass die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises vermehrt Kunststoff über ihre Biomülltonnen entsorgen.
Doch damit ist nun Schluss: Der AWHAS greift derzeit zu radikalen Maßnahmen und stellt nachlässige Bürger an den Pranger. Biotonnen mit fehlerhaftem Inhalt werden im Landkreis Haßberge jetzt nicht mehr geleert. Neben einer vollen Tonne erhalten die Bürgerinnen und Bürger zudem eine "Rote Karte". Die Bioabfälle müssen dann kostenpflichtig im Kreisabfallzentrum Wohnfurt oder in einem Restmüllsack entsorgt werden, so die Abfallwirtschaft.
Plastikmüll in Kompostprodukten
Ein ähnliches Bild zeichnet sich in Neustadt an der Aisch ab. Dort ergaben Biotonnen-Kontrollen ebenfalls, dass der Anteil an Plastikbeuteln im Biomüll relativ hoch ist. Das Landratsamt Neustadt schätzt den Anteil der Verstöße auf 10 bis 15 Prozent, erklärt ein Sprecher der Stadt auf Anfrage unserer Redaktion.
Dabei handelt es sich meist um Kunststoffbeutel, die fälschlicherweise in der Biotonne landen. Bei groben Verstößen kann die Abfallwirtschaft die Tonne stehen lassen, bis der Bürger seinen Müll nachsortiert hat. Um fehlerhafte Tonnen in Zukunft zu vermeiden, muss das Bewusstsein für die Mülltrennung jedoch deutlich geschärft werden, erklärt der Sprecher.