Jahr 2015: Freiwillige Feuerwehren ziehen positive Bilanz
28.02.2016, 19:53 Uhr
Stellvertretender Kreisbrandrat Rüdiger Neumeister nahm die Ernennung von Andrea Tilz als Frauenbeauftragte bei der Dienstversammlung der Feuerwehrführungskräfte in der Scheinfelder "Wolfgang-Graf-Halle" vor. Die 26-Jährige stellvertretende Vorsitzende der Feuerwehr Neustadt/Aisch ist seit 2001 in der Freiwilligen Feuerwehr der Kreisstadt aktiv. Und das mit immensem Engagement, das sich in ihren Funktionen als Maschinistin und Atemschutzträgerin sowie Fortbildungen im Gruppenführerlehrgang, als Sprechfunkerin sowie in der Gefahrgut-Technik und schließlich auch im Amt der stellvertretenden Jugendwartin spiegelt.
Die Landtagsabgeordneten Gabi Schmidt und Hans Herold sowie Landrat Helmut Weiß waren Gratulanten zur neuen Führungsaufgabe von Andrea Tilz als Frauenbeauftragte. Kreisbrandrat Alfred Tilz schloss seinen ausführlichen Bericht über das Leistungsspektrum der Feuerwehren im letzten Jahr sowie allgemeinen Betrachtungen zu Situation der Freiwilligen Feuerwehren mit der festen Überzeugung, "dass wir die großen Zukunftsaufgaben gemeinsam meistern können".
Die Feuerwehren des Landkreises hatten 2015 insgesamt 1.298 Einsätze an 697 Einsatzstellen bewältigt, berichtete Tilz. Dies seien 210 Einsätze mehr als im Vorjahr gewesen. Das bedeutete, dass dreieinhalb Einsätze pro Tag zu leisten waren, dass etwa alle 6 Stunden ein Alarm ausgelöst war. Es gab insgesamt 132 Fehlalarmierungen. Bei etwa 31 Prozent handelte es sich um Brandeinsätze, über 50 Prozent waren technischen Hilfeleistungen. Dazu kamen noch 31 Sicherheitswachen und 198 "sonstige Tätigkeiten". Die reine Einsatzleistung summierte sich auf 24.267 Stunden.
Umfassende Dankesrede
Alfred Tilz merkte an: „Die Belastungsgrenzen zwischen Familie, Berufsleben, Freizeit und Feuerwehrdienst sind gut ausgereizt“. Der Kreisbrandrat dankte allen, die ihren Dienst leisteten, aber auch bei denen, die Verständnis für den Feuerwehrdienst zeigen, bei den Familienangehörigen und vor allem bei den Arbeitgebern für die berufliche Freistellung. "Ohne ehrenamtlichen Dienst könnte diese Aufgabe nicht geleistet werden, oder man müsste sie teuer bezahlen".
Der Dank galt zudem den Städten und Gemeinden für die Bereitstellung der Mittel für die Beschaffung von Fahrzeugen und Geräten sowie Landrat und Kreistag für die Bereitstellung der Mittel im Kreishaushalt, zugleich aber dem Landrat und seiner Verwaltung "für die offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit und das gute Arbeitsklima". In seine Dankadresse bezog Alfred Tilz ferner die Polizei, die Partner im Rettungsdienst und die Notfallseelsorger ein.
2015 sei durch die Feuerwehren vor Ort und durch die Führungskräfte des Landkreises hervorragende Arbeit geleistet worden. Tilz resümierte: "Gerade ein partnerschaftliches Miteinander auf allen Ebenen bringt uns vorwärts. Das Jahr 2015 zeigt, dass auch in schwierigen Zeiten und Zeiten knapper Mittel viele Probleme zu lösen sind und in Zukunft gelöst werden können". Als Beispiele dafür nannte der die erfolgten, beziehungsweise eingeleiteten Beschaffungen. Die geleisteten Stunden für die Allgemeinheit ließen sich durch nichts ersetzen.
Müssten diese entlohnt werden, wäre dies unbezahlbar.
Personalmangel bei der Feuerwehr
Zum 31. Dezember letzten Jahres gab es 183 Freiwillige Feuerwehren, zwei offiziell anerkannte Werkfeuerwehren und eine Betriebsfeuerwehr im Landkreis mit insgesamt 5.960 Aktiven im Alter von 12 bis 63 Jahren. Dies seien, so der Kreisbrandrat vier Feuerwehren und 74 Aktive weniger als im Vorjahr. Der Personalbestand zu 2014 sei somit wieder gesunken.
Dass derzeit 94 Feuerwehren im Landkreis nicht mehr die geforderte Mindeststärke der dreifachen Gruppenbesetzung erreichten und 38 davon unter zweifacher Gruppenbesetzung seien, unterstreiche nach dem Kommentar des Kreisbrandrat, "dringenden Handlungsbedarf, um Personal zu gewinnen. Jede Kommune und jeder Kommandant, der hier Verantwortung trägt muss sich bewusst sein in welcher Situation man sich befindet. Nachwuchswerbung und Gewinnung muss das A und O sein"
"Wir müssen uns keine Sorgen machen“, führte Tilz weiter aus, „aber wir müssen dafür Sorge tragen und die Augen offen halten, rechtzeitig auch neuem gegenüber offen sein und neue gesellschaftliche Herausforderungen annehmen. Auch die Politik müsse diese neuen gesellschaftlichen Anforderungen annehmen und die optimalen Rahmenbedingungen für den Dienst in den Feuerwehren schaffen".
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