Lehrerverband lud zum offenen Austausch ein
22.04.2016, 07:44 Uhr
Karin Dornauer, 1. Vorsitzende des Kreisverbands Neustadt/Aisch des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V., hatte ihre Kolleginnen und Kollegen in den Schulleitungen erneut zu diesem offenen Austausch eingeladen. Bezirkspersonalratsvorsitzender Gerhard Gronauer und Harald Helgert, als Vorsitzender des örtlichen Personalrates, nahmen ebenfalls an dem Gespräch teil.
Bei diesem hob Gerhard Gronauer noch einmal den persönlichen Einsatz von MdL Hans Herold hervor, der immer bestrebt sei, von der Basis zu hören, wo die Probleme liegen und stets versuche, zu deren Lösung beizutragen. In den letzten Jahren habe sich bildungspolitisch viel getan. So sei es einmalig, dass mitten im Schuljahr noch zusätzliche Planstellen geschaffen worden seien.
Hohe Aufgabenfülle für Schulleitungen
Der Landkreis sei mit seinen Bildungseinrichtungen gut aufgestellt, die Sachaufwandsträger nähmen ihre Verantwortung wahr, stellte der Stimmkreisabgeordnete Herold fest, zeigte jedoch Verständnis für die hohe Arbeitsbelastung, der das Schulpersonal und insbesondere auch die Schulleitungen der Grund- und Mittelschulen ausgesetzt seien. Eine stetig zunehmende, hohe Aufgabenfülle für die Schulleitungen, eine nicht ausreichende Zuteilung und Eingruppierung der Verwaltungsangestellten, fehlendes Personal, vor allem auch im Be-reich der Mobilen Reserven, und ein erhöhter Betreuungsbedarf für Kinder aus Flüchtlingsfamilien waren die dringlichsten Probleme, die am Donnerstagnachmittag zur Sprache kamen.
Dazu führte der Abgeordnete Herold aus, dass für 2016 im Nachtragshaushalt 1079 neue Planstellen im Zuge der Flüchtlingsproblematik sowie mehrere hundert Beschäftigungs-möglichkeiten für Lehrer geschaffen worden seien, die nun aufgefüllt werden müssten. Mit den Mitteln und Stellen des Nachtragshaushaltes sei somit ein kontinuierlicher Ausbau der Übergangsklassen von aktuell rund 580 auf bis zu 1.600 im Jahr 2016 möglich, sowie auch ein bedarfsorientierter Ausbau der Berufsintegrationsklassen von 500 (Stand heute) auf bis zu 1.200.
Flüchtlingsbeschulung als wichtiges Anliegen
Ferner würden Mittel in Höhe von zehn Millionen Euro ausgebracht, um das schulische Angebot durch einen flexiblen Einsatz von Drittkräften (Dolmetscher, Fachkräfte für DaZ und DaF) zu ergänzen. Ein wichtiges Anliegen der anwesenden Schulleiterinnen und Schulleiter der Grund- und Mittelschulen war eine verstärkte Einbindung anderer weiterführender Schulen, wie Realschule und Gymnasium, bei der Flüchtlingsbeschulung beziehungsweise der Vermittlung von Sprachkenntnissen. Derzeit laufen die Projekte SPRINT und INGYM des Kultusministeriums, die besonders leistungsfähige Asylbewerber und Flüchtlinge, die jedoch nicht über die erforderlichen Deutschkenntnisse verfügen, an diesen Schulen eingliedern sollen.
Als Vorsitzender des örtlichen Personalrates unterbreitete Harald Helgert den kostenneutralen Vorschlag zur Entlastung der Schulleitungen und des Schulpersonals, die Vergleichsarbeiten und die externe Evaluation auszusetzen. Dieser Vorschlag wurde von allen Anwesenden sehr begrüßt und wäre ein positives Zeichen zur Anerkennung der zusätzlichen Belastungen. MdL Herold zeigte sich sehr interessiert an den unterschiedlichen Situationen in den Grund- und Mittelschulen des Landkreises und äußerte sich zuversichtlich hinsichtlich weiterer Verbesserungen.
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