Marcus-Marr-Big-Band entfacht Glanzlichter neu

18.2.2013, 16:59 Uhr
Marcus-Marr-Big-Band entfacht Glanzlichter neu

© Harald Munzinger

Eine Lizenz auch für volle Häuser ganz offensichtlich. Denn der Förderverein „pro musica“ musste bei Ausschöpfung aller Kapazitäten sogar etliche Besucher enttäuschen, die kein Glück mehr hatten, einen der allerletzten Plätze zu erhaschen, die verkauft aber frei geblieben waren. Für einen großen Fankreis der Big-Band war es ein – wie immer – mitreißendes Wiederhören, für viele „Neulinge“ im Publikum die Überraschung, „dass es so etwas auf diesem professionellen Niveau in dieser Region gibt“. Anerkennung genoss   auch der „kleine Förderverein“, der hier für ein  „großes Musikerlebnis“ sorgte.

Dies sollte mit dessen profunden und intimen Kenntnissen der Szene bei der Moderation von Peter Reus auch zu einem interessanten Ausflug in die Geschichte des Jazz mit seinen verschiedenen Epochen, wie  der Swing-Ära und  Latin-Musik werden. Dabei begegnete man buchstäblich klangvollen Namen wie  Duke Ellington, Charlie Barnet (fanatischer Sammler der Ellington-Produktionen), Les Brown, Bob Mintzer oder Roger Cicero sowie Frank Sinatra und Sammy Davis jr. . Alle zusammen hätten wohl Marcus Marr und seiner Band freundlich als „sehr guten Erben“ einer zeitlosen Musik zugezwinkert.

Subtil leiten

Denn die 2008 „ausnahmslos mit authentischen Vollblutmusikern aus der Region“ gegründete Band tritt den Beweis an, dass die Kompositionen aus den 20-er  bis 40-er Jahren des letzten Jahrhunderts nichts an ihrem mitreißenden Rhythmus und ihren Emotionen eingebüßt haben. So fühlt man sich in die Blütezeit der Swingära versetzt und freut sich, dass sich in der Region eine so perfekt besetzte und auch geleitete Band formierte, die es versteht, musikalische Glanzlichter neu zu entfachen.

Da passt einfach alles, stimmen eingefleischte  Liebhaber des Big-Band-Sounds  à la Benny Goodman oder Count Basie überein. Da sorgt ein mächtiger Klangkörper für den mitreißenden Sound, werden brillante Soli gespielt und dabei auch neue musikalische Akzente gesetzt, geht der Rhythmus auf das Publikum über, in dem kaum jemand unberührt „konsumiert“. Marcus Marr versteht es, seine Band subtil zu leiten, Emotionen freizusetzen oder auch an die Zügel zu nehmen, wobei sich die verschiedenen Instrumentalgruppen dynamisch in Szene setzen können, sich die Percussion (Florian Förner) als eine ausgezeichnete Ergänzung des Ensembles erweist.

Erste Kontakte

Nicht mehr wegzudenken ist „die Stimme der Band“, Warren Hardy. Der Sänger aus Chicago - in Franken und Schwaben eine Institution in der Jazz- und Gospelszene - weiß immer wieder aufs Neue mit seiner ganz eigenen Art  der Interpretation zu begeistern. Das betrifft sowohl seine weiche, variantenreiche Stimme, als auch seine emotionale  Ausdrucksstärke, die nicht auf große Gesten angewiesen ist. „Das geht unter die Haut und zu Herzen zugleich“, meinte eine Zuhörerin begeistert.

Und Begeisterung pur kam auch im stürmischen  Applaus zum Ausdruck, der die Leistung einer Big-Band würdigte, die sich auf dieses Konzert sehr engagiert vorbereitet hatte, wie es Bandleader Marcus Marr wissen ließ. Er erwiderte das Kompliment für den musikalischen Hochgenuss an ein tolles Publikum und an den Förderverein für das Engagement, zu dem noch Dr. Dieter Geißendörfer die ersten Kontakte aufgenommen hatte. Über besondere Anerkennung durften sich auch Hallenmanager Bastian Haas und Techniker Jörg Meier für eine Unterstützung freuen, die man nicht überall antreffe, so Marr: „Die Stadt kann stolz auf so kompetente Leute mit so viel Engagement sein.

Ohne den Frank-Sinatra-Ohrwurm „My Way“ durfte auch dieses Konzert  der „Marcus Marr-Big-Band“ nicht ausklingen, deren Versprechen, gerne wieder zu kommen, mit viel Beifall quittiert wurde. Wer so lange nicht warten will, kann sich für einen Fanbus  nach Augsburg anmelden, wo die Band mit Warren Hardy am 27. April für „perfect s(w)ingin“ sorgen wird (weitere Auskünfte www.marcusmarr-bigband.de“).

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