Neustadt: Pflegeeltern für minderjährige Flüchtlinge gesucht
10.10.2014, 15:27 Uhr
„Immer mehr Kinder und Jugendliche sind ohne ihre Eltern auf der Flucht. Die Flüchtlingswelle erfasst auch den hiesigen Landkreis, weshalb wir für minderjährige Flüchtlinge ein Zuhause in Familien suchen“, teilte das Kreisjugendamt mit. In den nächsten Monaten sei im Landkreis mit bis zu 23 Kindern und Jugendlichen zu rechnen, die einer Unterkunft und Betreuung bedürfen.
Die Dauer eines Pflegeverhältnisses werde sich nach dem Alter des Flüchtlingskindes richten. Es werde von einer Aufenthaltsdauer bis zur Volljährigkeit ausgegangen. Das Kreisjugendamt sucht nun dringend Pflegefamilien, die sich vorstellen können, einem Flüchtlingskind ein Zuhause zu geben.
Spezielle Vorbereitung
„Die Betreuung eines unbegleiteten minderjährigen Flüchtlings ist sicherlich eine anspruchsvolle, aber auch sehr bereichernde Aufgabe, auf welche die Familien speziell vorbereitet werden“, heißt es in dem Appell des Amtes.
Schwierigkeiten bei der Betreuung eines minderjährigen Flüchtlings könnten neben den Sprachbarrieren auch durch eventuelle Traumatisierungen des Kindes entstehen. Berücksichtigt werden müsse zudem die Residenzpflicht, weswegen Reisen ins Ausland generell nicht möglich seien und Reisen innerhalb Deutschlands mit dem Ausländeramt abgesprochen werden müssten.
Die Betreuung der Familien erfolgt über den Pflegekinderfachdienst des Jugendamts, bei besonderen Belastungen kann zusätzliche Beratung über die Neustädter Erziehungs- und Lebensberatungsstelle in Anspruch genommen werden.
Für diese anspruchsvolle Aufgabe erhalten die Familien wie bei anderen Pflegekindern auch ein monatliches Pflegegeld. Bei Kindern ab dreizehn Jahren liegt es derzeit bei etwa 900 Euro pro Monat.
Auch in Nürnberg wird dringend nach Pflegeeltern für unbegleitete Flüchtlingskinder gesucht.
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