Protestwelle gegen Bayerntag der NPD in Scheinfeld
24.4.2014, 19:59 UhrDas wird auch auf Transparenten kundgetan, die schon aufgespannt sind und für ein buntes Straßenbild sorgen, von dem Bürgermeister Claus Seifert ebenso beeindruckt ist, wie von dem damit zum Ausdruck gebrachten Bürgerengagement.
Das strahlte der Bayerische Rundfunk in zwei Livesendungen aus, zu denen sich viele Menschen aus Scheinfeld, dem Landkreis und der Metropolregion vor dem Rathaus versammelten und die Hauptstraße in ein großes Open-Air-Atelier verwandelten. In dem wurden kleine Enten - die den Kopf über Wasser halten und nicht in den Sand stecken - Tücher, Plakate und auch Körper bemalt, wurden bunte Tücher an eine endlos scheinende Schnur geknüpft und über die Köpfe der Menge gespannt. Da wurde mit Kreiden das Pflaster zu einem farbenfreudigen Fleckerlteppich, Ballons aufgeblasen, bunte Blätter geschwungen und immer wieder in Sprechchören skandiert, dass Scheinfeld bunt und kein Platz für Nazis ist.
Gegenwehr der Bürger macht Mut
Viele Vereine und Organisationen, Kindergarten und Schulen, Kirchen und Parteien hatten sich dazu dem Bündnis "Scheinfeld ist bunt" angeschlossen. Bürgermeister Seifert zeigte sich "überwältigt von der ganz tollen Farbenpracht und den vielen Menschen, die ganz spontan gekommen sind und ihre Sorge zum Ausdruck bringen, dass Scheinfeld NPD-Ort werden könnte. Wir wollen das nicht, wollen diese fremden Leute hier nicht."
Der angelaufene Prozess der Gegenwehr mache "unheimlich Mut, dass es uns gemeinsam gelingt, die NPD hier erst gar nicht Fuß fassen zu lassen". Eine Botschaft, die auch das Bayerische Fernsehen ausstrahlte, Redakteurin Constanze Schulze und Aufnahmeleiter Ralf Heither den Scheinfeldern das Kompliment für einen ausdrucksstarken Protest machen konnten. Für Seifert war das "nur eine Momentaufnahme", die aber zeigte, wie viele Aktivitäten laufen, die weiter geführt werden müssen: "Wir wollen am 24. Mai der Welt mit ganz vielen Menschen, viel viel mehr, als es die Nazis schaffen werden hierher zu bekommen, das bunte, das wahre Scheinfeld zu zeigen."
Er kann dabei sowohl die Landtagsabgeordneten Hans Herold (CSU) und Harry Scheuenstuhl (SPD) und Landrat Helmut Weiß an seiner Seite wissen, die in den Protest einstimmten. Ebenso viele Bürgermeister aus der Region, von denen sich Reinhard Streng zu den Demonstranten gegen die Nazis einreihte und mit ihnen für das bunte Scheinfeld skandierte.
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