"Strampeln in Franken" - Radfahren als Benefizaktion

18.03.2016, 19:08 Uhr

© Harald Munzinger

Durch dieses zieht sich die Zahl 7 als roter Faden, wie dies Schuh bei der Vorstellung seines erneut sportlich wie auch sozial geprägten "Jubiläums"-Jahresprogrammes zum 70. Geburtstag darstellte. Um 7:70 (also 8.10) Uhr wird die "Tour de Berlin" am 5. August in Radolfzell mit sieben Radrennsportlern gestartet, die am 7. August in Bad Windsheim Station machen und auf den sieben Tagesetappen vom Bodensee nach Berlin jeden geradelten Kilometer für 70 Cent verkaufen.

Für den Kauf von 70 Kilometern oder mehr gibt es zusätzlich ein Spenden-Kilometer-Zertifikat. Ferner werden unter allen Kilometer-Käufern insgesamt 70 Preise verlost. Es wird sieben Spendenempfänger zur Auswahl geben. Das sind die Lebenshilfe, BRK, Projekt "Blaulicht", DKMS, die Caritas-Flüchtlingshilfe, FLZ-Leser helfen und die Alzheimerforschung. Bei Zielankunft an jedem der sieben Etappen-Orte - das sind Ehingen an der Donau, Nördlingen, Neustadt, Kulmbach, Zwickau und Dessau - wird es eine 15 bis 20 Kilometer lange Schlussrunde für Jedermann-RadlerInnen geben. Die Startgeldspende beträgt – wie sollte es anders sein – sieben Euro und ein Tourpate legt jeweils noch mal sieben Euro drauf.

Reisen nach Berlin werden verlost

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Unter den Jedermann-RadlerInnen wird jeweils eine dreitägige Reise für zwei Personen nach Berlin verlost. Für die sieben Rennradler wird eigens ein Trikot gefertigt und zusätzlich wird der Schirmherr der Tour, Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt ein Trikot mit nach Berlin nehmen, das von der gesamten Bundesregierung signiert werden wird. Schuh: "Dieses Trikot werden wir bei der Tour mitführen; zusätzlich wird es im Internet zur Verlosung angeboten.

Das Los kostet sieben Euro, der Erlös wird natürlich anteilmäßig auf die sieben Spendenempfänger verteilt". Der "Jedermann-Schlussetappe" am 7. August von Bad Windsheim über Ipsheim und Dietersheim nach Neustadt – "in gemäßigtem Tempo" – können sich Radler aus der Region anschließen. In der Kreisstadt geht es um 17.30 Uhr dann noch auf eine kleine Tour, die den Biergarten des Gasthauses "Zur Sonne" zum Ziel haben wird. Dort wird als besondere Attraktion unter den Radlerinnen und Radlern eigens eine Drei-Tages-Berlin-Reise für zwei Personen verlost, Karpfenkönigin Katrin Uano – um 7 Uhr abends - abermals die Rolle der Glücksfee übernehmen.

Drei geführte Touren

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Die Etappe Bad Windsheim-Neustadt/Aisch am 7. August ist zugleich eine der drei geführten Touren. Eine weitere startet am Freitag, 2. September, um 9 Uhr auf dem Marktplatz in Neustadt und führt nach Burgbernheim, wie die Teilnehmer Gäste im "Brothaus" sein werden, in dem die Verlosung der drei Tagespreise stattfinden wird. Gegen 17 Uhr ist die Rückkehr in Neustadt geplant. Auf dem Marktplatz der Kreisstadt geht es tags darauf um 9 Uhr auf die "Route 66" zum 66-jährigen Bestehen der Neuen Apotheke, dem Paten der Aischtaltour mit Kräuterpicknick in Voggendorf sowie Einkehrschwung in Schornweisach. Tourausklang mit Tagespreisverlosung ist im Gutenstettener "Radlertreff".

Zwischen 1. April und 30. Oktober kann sich Jedermann auf die drei Solo-Radtouren zwischen 30 und 40 Kilometer auf landschaftlich reizvollen Strecken machen. Dazu werden vorrangig Radwege empfohlen. Die Tourspende von fünf Euro für einen lokalen, gemeinnützigen sozialen Zweck wird von einem Tourpaten verdoppelt. Die Radler erhalten ein kostenloses Starterpaket mit Streckenführung, Radwegekarte und einigen attraktiven Give Aways. Startunterlagen gibt es in Neustadt in der "Neuen Apotheke", bei "Klör Zweiräder & Mehr" sowie im Fremdenverkehrsamt der Stadt (Rathaus), in Bad Windsheim an der Esso-Tankstelle Gurrath in der Neustädter Straße sowie in Höchstadt an der ARAL-Tankstelle Meisel in der Fürther Straße. Die nur alle zwei Jahre stattfindende "Radwanderwoche" macht 2016 "Pause".

Benefiz-Rad-Aktionen seit 1999

MdL Hans Herold würdigte bei der Vorstellung des Jahresprogrammes auch in seinen Funktionen als stellvertretender Landrat und Vorsitzender der immer wieder mit Spenden bedachten Lebenshilfe die "großartige Arbeit" von Helmuth P. Schuh, der seit 1999 das Radfahren mit sozialem Zweck verbindet und die fantastische Spendensumme von 200.000 Euro ansteuert. Das Geld sei bei den Einrichtungen im Landkreis bestens angelegt, richtete Herold den Dank auch an die Tourpaten und Sponsoren. Bürgermeister Klaus Meier bewunderte den ungeheuer aktiven Schuh, mit dem das Radfahren noch populärer geworden sei. Es gebe wenig Menschen, die sich über einen so langen Zeitraum so stark im Ehrenamt engagierten. Meier zeigte sich auch vom neuerlichen Erfolg der verschiedenen Aktionen in diesem Jahr überzeugt.

"Radsport in der Region ist Helmuth P. Schuh" führte Peter Streng vom Bund Deutscher Radfahrer aus, der sich wunderte, dass dem umtriebigen Initiator immer wieder etwas Neues einfalle – wie nun die 1000 Kilometer quer durch Deutschland zum 70. Dass dann mit der Fahrt durchs Brandenburger Tor Schluss sei, mochte Streng als Ankündigung nicht ernst nehmen, zumal sich 2018 parallel zur Profi-Deutschlandtour regionale Radtouren mit vorbereiteten Strecken anbieten würden.

Eine davon könnte ja dann in Neustadt starten und Helmuth P. Schuh auch mit 80 noch Schluss machen. Für den Bayerischen Landessportverband würdigte es Kreisvorsitzende Hildegard Schlez, dass Schuh bei seinen Aktionen Sport, Kultur und Soziales zusammenführe, was Dekan Schürrer mit dem Dank für die Unterstützung auch der kirchlichen Einrichtungen verband. Pfarrer Dr. Göllner sprach für das Aktionsjahr den Radlersegen. Caritas-Helferin Krish Guckenberger machte mit einer Gruppe von Flüchtlingen deutlich, wie wertvoll für diese die in Fahrräder investierte Spende war.

Ihre Anregung der Integration durch gemeinsame Radtouren will Helmuth P. Schuh aufgreifen und gemeinsame wöchentliche Fahrten organisieren.

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