Weiß vor Streng: Bad Windsheim entschied die Wahl

30.03.2014, 21:36 Uhr
Weiß vor Streng: Bad Windsheim entschied die Wahl

© Harald J. Munzinger

Im ersten Wahlgang vor zwei Wochen hatte der Obernzenner Bürgermeister Weiß 44,57 Prozent der Stimmen erhalten, der Langenfelder Bürgermeister Streng 36,49 Prozent. Der SPD-Kandidat Norbert Kirsch war mit 18,94 Prozent ausgeschieden. Wem die SPD-Wähler nun die Stimme geben und welches Lager seine Wähler mobilisieren konnte, war die Frage vor dem Wahltag.

Bei strahlendem Sonnenschein verbanden 55.40 Prozent der Wahlberechtigten den Frühlingsspaziergang mit der Stimmabgabe; für viele Beobachter der kommunalpolitischen Szene im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim “ein blamables Resultat“.

Landrat Walter Schneider hatte vor dem Eingang der ersten Schnellmeldungen im Sitzungssaal des Landratsamtes Neustadt den Tipp von 52 zu 48 Prozent zugunsten seines Stellvertreters Weiß abgegeben und schien bis zur 37. der 38 Städte und Gemeinden falsch zu liegen. 52,14 Prozent zeigte die blaue Säule von Reinhard Streng an, 47,86 Prozent die schwarze von Helmut Weiß.

Jubel nach gespannter Ruhe

Im Sitzungssaal hätte man zu diesem Zeitpunkt trotz vieler Besucher eine Stecknadel fallen hören können, beschrieb Landrat Schneider die Anspannung beim Wahlkrimi”, ehe Jubel um Helmut Weiß ausbrach. Das Wahlergebnis von Bad Windsheim drehte das Ergebnis im letzten Moment für den CSU-Kandidaten, der sich im “nn-online”-Gespräch “über das Ergebnis überglücklich” zeigte. Sein Dank galt den Wählerinnen und Wählern, die ihn unterstützt hatten und seiner Familie, die drei Monate unter dem Wahlkampf gelitten habe, “aber voll hinter mir stand”; ebenso, wie sein Wahlteam.

Dass Bad Windsheim zum Schicksalszünglein an der Waage geworden warm, führte Weiß darauf zurück, dass er dort einen sehr hohen Bekanntheitsgrad und sich von Anfang an klar für den Erhalt der Akutklinik ausgesprochen habe. Dass er wohl auch durch die Bürgermeister-Stichwahl mit einem klaren Wahlsieg des CSU-Bewerbers Bernhard Kisch (78.1 Prozent) zusätzlichen Rückenwind erhalten habe, wurde unter Beobachtern des “Wahlkrimis” angenommen. Doppelte Freude bei den Unionsmandatsträgern und -mitgliedern: Nach 12 Jahren gibt es im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim wieder einen CSU-Landrat und in der Kurstadt nun auch einen CSU-Bürgermeister.

Nach den Wahlkampfstrapazen einen Urlaub zu genießen, kündigte Helmut Weiß an, dem Landrat Walter Schneider am 30. April die Amtsschlüssel übergeben wird. Er wünschte dem Nachfolger eine glückliche Hand in den nächsten sechs Jahren in einem sehr verantwortungsvollen Amt und Harmonie bei der Kreistagsarbeit mit 23 neuen Mandatsträgern, bei der das Wohl der Menschen immer im Vordergrund stehen möge.

Glücklich über den Wahlerfolg von Helmut Weiß zeigten sich Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt als gebürtiger Obernzenner und CSU-Kreisvorsitzender Hans Herold. Wertschätzung bei den Glückwünschen galt sowohl Reinhard Streng wie auch Norbert Kirsch für einen fairen Wahlkampf.

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