14. Juli 1970: Bier fließt hektoliterweise aus dem Hahn
14.7.2020, 07:00 UhrDie Brauereien sehen es mit Wohlgefallen. Mit dem Durst steigt ihr Ausstoß und der Umsatz der Industrie, die alkoholfreie Getränke herstellt, zieht mit.
„Wir hatten im Juni schon einen um zehn Prozent höheren Ausstoß“, erklärt Direktor Ernst Brechtel von der Brau-AG, der für das vergangene Wochenende eine stolze Zahl vermelden kann. Von der Braustätte an der Schillerstraße wurden 3200 Hektoliter zu den Zapfhähnen transportiert. Die Gaststätten in den Stadtteilen, die Kirchweih feierten, und die städtischen Freibäder belieferte die Brau-AG auch am Sonntag. Gartenwirtschaften wurden am Samstag mit ausreichend Gerstensaft eingedeckt.
Auch am Wochenende unterwegs
Die hohen Temperaturen merkt auch die Lederer-Bräu AG am höheren Umsatz. „Unsere Fahrer waren samstags und sonntags laufend unterwegs, um unsere Kunden mit Nachschub zu versorgen“, berichtet Hans Kammerer.
Aber nicht nur Bier verkonsumieren die Bürger. Sie halten es auch mit Sprudel und Limonade. „Heute ist der Teufel los. Ich häng' schon den ganzen Tag am Telefon und unsere Fahrer sind bestimmt bis um halb neun Uhr abends unterwegs“, stöhnt erfreut der Chef der Franken-Brunnen-Niederlassung in Nürnberg, denn die Kunden wollten ihre übers Wochenende gelichteten Bestände erneuern. Seine Prognose: „Doppelter Umsatz.“
So ist die Freude über das Sommerwetter ungeteilt. Den Durstigen lacht das Herz, wenn ihnen kühle Labe kredenzt wird, und den Produzenten, weil die Umsatzkurve steil in die Höhe schnellt.