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20. September 1971: Nürnberger entdeckten das Feiern

20.9.2021, 07:00 Uhr
20. September 1971: Nürnberger entdeckten das Feiern

© NN

So saß denn auch der Festerfinder und Organisator, Stadtrat Horst Volk, recht gelöst im Bierzelt auf der Insel Schütt: „Das hätte ich nicht erwartet, alles läuft prima. Man sagt zwar Ende gut, alles gut, aber ein guter Anfang ist auch gut.“

Es begann auf dem Hauptmarkt. Mit Fahnenschwingen, Büttnertanz, Knaben- und Trachtenkapelle, sowie Oberbürgermeister Dr. Andreas Urschlechter. Er hielt eine kurze Rede, begrüßte auch diejenigen, die trotz der Gebietsreform nach Nürnberg gekommen sind, bezeichnete sich und Horst Volk als Camillo und Peppone und verschwand wieder in seinem Rathaus. Der Ruf eines Bürgers: „Andi, bravo“, verhallte ungehört.

Herbert Lehnert vom Bayerischen Rundfunk pries das Fest in Form eines Gedichtes, kassierte Gelächter, und dann marschierte man zum Bierzelt. Horst Volk durfte anzapfen, was aber eher symbolisch war, denn im knallvollen Zelt hatte jeder schon seine volle Maß vor sich stehen. Zum übrigens respektablen Preis von drei Mark.

Vorangegangen war das Fischerstechen, für das das THW an der Spitze der „Liebes-Insel“ extra einen Bootssteg gebaut hatte. Die Fleischbrücke und die Ufer waren schwarz vor Menschen, deren Zahl jedoch bald kleiner wurde.

Denn die Kämpfe auf der Pegnitz strapazierten die Geduld, weil es stets lange dauerte, bis die Kontrahenten sich auf Stichweite genähert hatten. Kein Wunder, immerhin hatten die Feuerwehrmänner plumpe, zwölf Zentner schwere Boote an den „Feind“ heranzustaken. Aber wenigstens purzelten doch noch einige Kämpfer ins hüfthohe Wasser.

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