22. Mai 1970: Sand im Getriebe
22.5.2020, 07:18 UhrWeil der Bahnbetrieb voll aufrechterhalten werden muß, kann das für die Abbrucharbeiten erforderliche Hängegerüst – es sorgt dafür, daß keine Gesteinsbrocken auf Schienen und Züge fallen – nur an den verkehrsärmeren Wochenenden angebracht werden. Es wird zuerst (Bild oben) auf der Westseite der brüchigen Brücke installiert. Die Techniker bohren Löcher in die Fahrbahn, schieben Stahlrohre durch und verbinden sie mit der Außenkonstruktion. Diese wurde mit einem Holzbohlenboden versehen, der jeden Stein auffängt.
Unser Bild veranschaulicht, wie die westliche Hälfte der Brücke abgetragen wird. Die eisernen Querspanngliedern werden durchschnitten und dann neu gebunden, damit der Verkehr auf der Ostseite weiter rollen kann. Bevor der erste Eisenträger rausgehoben werden kann – voraussichtlich Ende Juni – müssen auch die zahlreichen Versorgungsleitungen verlegt werden.
"Das sind alles zeitraubende Arbeiten", erklärt das Wasser- und Brückenbauamt. "Mit Sicherheit werden wir noch in diesem Jahre die neuen Fundamente gießen" ist inzwischen ein vorsichtiges "vielleicht" gefolgt. Die Brückenbauer befürchten ganz einfach, daß sich wegen der Schwierigkeiten, die sich beim Abbruch immer wieder in den Weg stellen, die vorausgeplanten Termine nicht einhalten lassen.
Auf der anderen Seite möchte man nichts überstürzen. Immerhin kostet der Neubau die runde Summe von fünf Millionen Mark. Der Brücken-Abbruch bereitet ganz große Schwierigkeiten
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