23. Februar 1970: Monika R. ist "Schönste" von Nürnberg

23.2.2020, 08:53 Uhr
Die Nummer 13 brachte Monika R. Glück.

© Archiv Die Nummer 13 brachte Monika R. Glück.

Im Hinblick auf kommende Repräsentationspflichten wurde sie zugleich zur "Miß Dürer" ernannt – eine Entscheidung, die der große Meister sicher akzeptiert hätte. Es bedurfte nicht der Anregung des Starkabarettisten Werner Finck, die Jury solle zum Hammelsprung antreten. Die Ballbesucher hatten sich mit 333 Stimmen für Monika R. (Startnummer 13) entschieden. Inge F. und Renate K. belegten den zweiten und dritten Platz. Dieser Publikumsentscheidung beugte sich auch die Jury, der Frau Minister Käte Strobel, „Miß Landtag“ Lieselotte Seibel und „Miß Germany“ angehörten. Monikas Lächeln galt nur einem Mann im Saal: dem Ehegatten Rudolf R.

Mit klopfendem Herzen – „Ich schwitze Blut und Wasser“ – gab er seine Stimme ab. Natürlich für seine Frau. Im April oder Juni wird Monika R., geb. Z., mit der Veranstalterin der Miß-Wahlen, Susann Kattoll, eine Moskau-Reise antreten. Schönheit macht sich eben doch bezahlt. Darüber hinaus will eine Schallplattenfirma „Miß Nürnberg“ den Start ins Schlagergeschäft ermöglichen. Erste Reaktion der reizenden Hausfrau aus der Gartenstadt: „Ach, du grüne Neune. Jetzt soll ich auch noch singen!“ Den Intelligenztest meisterte sie mit Bravour. Conférencier Hans Dieter Seidlitz führte sie aufs Glatteis. Von welchem großen Nürnberger Maler mit Vornamen Albrecht denn das Bildnis der Mona Lisa stamme? „Albrecht Dürer war es nicht“, stellte Monika R. fest und bewies damit, daß schöne Frauen nicht dumm sein müssen. 

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