Kalenderblatt
26. Juli 1971: Jetzt auch Segelboote am Wöhrder See
26.7.2021, 07:22 UhrAb morgen wird das Museum – als besonderer Kundendienst für die Nürnberger Berufstätigen – täglich von 20 bis 22 Uhr geöffnet sein, wobei das nächste Wochenende der unwiderrufliche Schlußtermin ist. Die Ausstellung kann nicht verlängert werden, weil die Besitzer der Leih-Kunstwerke aus ganz Europa auf Rückgabe drängen: sie möchten vielfach eigene Dürer Sonderausstellungen zeigen.
So war die Innenstadt an diesem Wochenende wieder ungewöhnlich stark besucht – obwohl die 30,6 Grad im Schatten eigentlich mehr zum Besuch der Bäder verlockten. Aber die Badeanstalten meldeten trotz des idealen Sommerwetters nur einen recht durchschnittlichen Besuch: im Westbad beispielsweise, wo sich an einem Tag schon an die 15.000 Menschen gedrängt haben, suchten gestern nur etwa 5.000 Nürnberger Erfrischung. Das Naturgartenbad registrierte nur knapp 3.000. Die Ferienzeit hat begonnen, Tausende von Nürnbergern haben sich der großen Karawane nach dem Süden angeschlossen.
Der Verkehr rollt flüssig
Diese Karawane rollt unaufhörlich. Das Nürnberger Kreuz, von den Autofahrern seit einem Jahrzehnt als neuralgischer Punkt gefürchtet, hat seinen Schrecken seit dem Ausbau in den letzten Jahren verloren. Die Autobahnwache Fischbach meldete gestern abend: Verkehr in beiden Richtungen dicht, aber flüssig, keine schweren Unfälle.
Seit dem Wochenende ist der Wöhrder See schiffbar geworden: er darf zwischen der Adenauerbrücke am Wöhrder Talübergang und der Eisenbahnbrücke am Sebastianspital mit Segel-, Ruder-, Falt- und Schlauchbooten befahren werden. Mehrere Wassersportler machten von dieser Möglichkeit bereits gestern Gebrauch. Als Voraussetzungen sind ein Landesteg mit einem Parkplatz in der Nähe der Kressengartenstraße und eine Bojenkette geschaffen worden, die den Bereich des Wehres abgrenzt.
Hochbetrieb meldeten die wenigen im Stadtbereich noch erhaltenen Biergärten. Die Fahrer der Getränkefirmen mußten Überstunden leisten. Der Ausflugverkehr war stark. Der Tiergarten meldete 9.500 Besucher – für die heiße Jahreszeit noch ein recht ansehnliches Ergebnis. Die Tiere freilich hatten sich meist in den Schatten zurückgezogen.
Auf dem Hauptmarkt drängten sich die Gäste der Stadt, die wenigen Lokale, die es sich noch leisten können – wegen des Personalmangels – am Sonntag offen zu haben, waren überfüllt. Die Insel Schütt war voller Omnibusse und immer wieder staunt der Einheimische, wie viele junge Menschen den Weg in die alte Noris finden.
Das Tourist-Büro auf dem Hauptmarkt konnte sich auch an diesem Wochenende über schlechten Besuch nicht beklagen. Es sind vor allem die schicken Werbeprospekte der Stadt, die weggehen wie die warmen Semmeln.
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