Unterstützung
49-Euro-Ticket: Das ist der aktuelle Stand für Nürnberg
20.10.2022, 10:23 UhrEin so genanntes "Klimaticket Deutschland" soll im Abo 49 Euro monatlich kosten, deutschlandweit gültig und digital erhältlich sein. Damit haben die Verkehrsminister der Länder "den Nerv der Zeit getroffen", erklärt die Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG). Den richtigen Kurs würden sowohl die Ergebnisse der kontinuierlichen Mobilitätserhebung der VAG (KONTIV), als auch eine gemeinsame Online-Umfrage von VAG und Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) bestätigen. In den Monaten Juni, Juli und August haben rund 40.000 Personen, die ein 9-Euro-Ticket digital erworben hatten, an der Online-Umfrage teilgenommen.
Unter anderem wurde die Zahlungsbereitschaft für ein bundesweit gültiges Nahverkehrsticket abgefragt. Bei allen Befragten, die einmal oder mehrmals ein 9-Euro-Ticket erworben hatten, lag die durchschnittliche Zahlungsbereitschaft für ein solches Ticket bei 52 Euro. Betrachtet man nur die Gruppe der Mehrfachkäuferinnen und Käufer, ist der exakte Wert von 49 Euro genannt worden.
"Wir unterstützen die Beschlüsse der Verkehrsministerkonferenz zum Klimaticket Deutschland", sagt VAG-Vorstandssprecher Tim Dahlmann-Resing, "und erwarten nun von der Ministerpräsidentenkonferenz und der Bundesregierung, dass sie zügig die für die weiterhin offenen Finanzierungsfragen entsprechenden Beschlüsse fasst."
Einbruch durch Corona
Bis 2019 hat der ÖPNV in der VAG-Mobilitätsuntersuchung bei Nürnberger Bürgerinnen und Bürger von Jahr zu Jahr neue Rekorde gebrochen. Mit Corona kam der Einbruch. "Jetzt sind wir wieder auf dem richtigen Weg hin zur Verkehrswende", hofft der VAG-Vorstand und ergänzt, dass sich mit dem Klimaticket Deutschland der Aufwind für den ÖPNV fortsetzt, den das 9-Euro-Ticket angestoßen hat.
Bereits seit Mai 2022 zeichne sich eine Wiederbelebung ab, die durch das 9-Euro-Ticket in den Monaten Juni, Juli und August nochmals verstärkt wurde. Der Anteil aller Wege, die mit dem ÖPNV zurückgelegt werden, stieg laut Mobilitätserhebung der VAG in dieser Zeit auf 25 Prozent. 2019 lag er bei 23 Prozent und sank während der Pandemie zeitweise auf 14 Prozent.
Die Pkw-Nutzung ging gleichzeitig von 29 Prozent im Jahr 2019 auf 21 Prozent im Jahr 2022 zurück. Größter Gewinner der Pandemie war das Zu-Fuß-Gehen, das um 12 Prozent-Punkte auf 33 Prozent stieg.
Weniger Pkw-Verkehr
Damit konnten die umweltfreundlichen Verkehrsmittel kräftig zulegen, während der Pkw-Verkehr zurückging. "Das zeigt, dass ein gutes Nahverkehrsangebot verbunden mit einem attraktiven Preis und einer einfachen Möglichkeit des Ticketkaufs, mehr Menschen dazu bewegt, ihr Auto stehen zu lassen und auf den ÖPNV umzusteigen", ist der VAG-Vorstand überzeugt.
Es dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass hohe Investitionen in den Ausbau und die Instandhaltung des Nahverkehrsangebots nötig seien, um das Angebot attraktiv zu halten beziehungsweise weiter zu verbessern.
Das Ticket soll auch einfach und unkompliziert zu kaufen und in seinen Bedingungen klar und verständlich sein, sagten mehr als 90 Prozent der Befragten. Von einem 49-Euro-Ticket würden alle VAG-Kunden profitieren, so Tim Dahlmann-Resing.
Verlorene Kunden gewinnen
"Wir sind optimistisch, dass das Ticket unsere Bestrebungen unterstützen kann, durch die Pandemie verlorene Kunden zurückzuholen und auch neue Fahrgäste für den ÖPNV zu gewinnen."
Die konkrete Umsetzung im Hinblick auf das Ticketsortiment sowie auch aus vertrieblicher Sicht prüft die VAG in den nächsten Tagen und Wochen auf Basis der nun erfolgten, ersten Konkretisierungen der Verkehrsministerkonferenz und stimmt sie mit den weiteren Partnern im VGN ab. Die VAG geht derzeit davon aus, dass bestehende Abo-Kunden, soweit es die Rahmenbedingungen zulassen, wie bereits beim 9-Euro-Ticket automatisch von dem günstigen Ticket profitieren.
Weitere Details, die sich bislang abzeichnen: Das 49-Euro-Ticket soll digital zu kaufen sein, aber daneben wohl etwa auch als Plastikkarte verfügbar sein. Vorgesehen ist es als laufendes Abonnement, das aber monatlich kündbar sein soll. Für den Start wird der 1. Januar angepeilt.
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