Besitzer erzählt
60.000 LEDs und ganz viel Leidenschaft: Weihnachtshaus in Schwaig bei Nürnberg leuchtet wieder
17.11.2024, 04:55 UhrMitten in Schwaig bei Nürnberg steht ein rotgestrichenes Haus am Hang. In der Vorweihnachtszeit ist es hell erleuchtet, überall sind Lichterketten. Auf dem Garagendach steht ein lebensgroßer Weihnachtsmann mit Schlitten, in dem großen Garten eine riesige Weihnachtskugel. Ein geschmückter Tannenbaum, ein beleuchteter Stern, Torbögen voller Lichterketten. An den Feiertagen pilgern die Menschen in Scharen zu diesem Haus, Kinder werfen Wunschzettel an den Weihnachtsmann in den Briefkasten.
In dem roten Haus mit den vielen Lichtern wohnt aber nicht der Weihnachtsmann, sondern Oliver und Michaela Schott mit ihren beiden Kindern und ihrem Hund. Das mit den Lichtern war Olivers Idee. "Ich mache das eigentlich schon, seit ich ein Kind bin", erzählt er unserer Redaktion. Schon in seinem Kinderzimmer habe er alle Lichterketten, die er finden konnte, aufgehängt.
Jetzt, Jahre später, schmücken insgesamt 60.000 LED sein Haus und den Garten. Im Miethaus zuvor haben Oliver und Michaela schon fleißig geschmückt, da wurde es noch vor allem von den Nachbarn bewundert. Als die beiden 2016 dann das rote Haus in der Brahmsstraße 9 in Schwaig gekauft haben, haben sie nochmal ordentlich eingekauft und aufgestockt.
So sehr, dass inzwischen nicht nur die Nachbarn, sondern Menschen aus der Umgebung und von weit her zum Haus der Schotts kommen. "Bei uns ist in der Vorweihnachtszeit immer Full House", sagt Oliver. Besonders an den Weihnachtsfeiertagen ist viel los, Menschen kommen mit ihrem Besuch, machen Fotos, klingeln. "Manchmal gehe ich raus, manchmal dürfen die Leute auch mal rein, um Fotos zu machen", sagt Oliver.
Abendessen im Dunkeln
In den sechs Wochen, während das rote Haus in Schwaig von 60.000 LEDs beleuchtet wird, isst die Familie im Dunkeln zu Abend. "Sonst stehen die Leute draußen und winken und fotografieren nach innen. Da kann man nicht in Ruhe essen." Im Dunkeln sitzend können sie das Treiben vor ihrer Haustür dagegen ungestört beobachten. Wenn es zu viel wird, gibt es aber auch einen Wintergarten, in den sich die Familie zurückziehen kann. "Mich stört das gar nicht", sagt Oliver. Er bezeichnet sich selbst als "weihnachtsverrückt". Der Rest der Familie habe sich daran gewöhnt.
Die Liebe zu Weihnachten trägt aber nicht nur Oliver in sich. Seine Frau Michaela beantwortet in liebevoller Kleinstarbeit die Wunschzettel, die in den Briefkasten geworfen werden, fügt Glitzer und Sternenstaub hinzu. Insgesamt ist Weihnachten ein ganz besonderes Fest für die Familie Schott, das groß gefeiert wird.
So richtig zur Attraktion wurde das rote Haus erst in der Coronazeit, erzählt Oliver. Er ist Gospelsänger und in der Zeit vor den Feiertagen viel in der Region, aber auch mal weiter weg für Konzerte unterwegs. "Seit 25 Jahren war ich dann das erste Mal zuhause in der Vorweihnachtszeit, weil wir keine Konzerte geben durften." Gewöhnlich dient die viele Beleuchtung auch dafür, dass Oliver sich selbst für die Konzerte in Weihnachtsstimmung versetzen kann. Während der Coronazeit hat er sich stattdessen jeden Abend in den beheizten Pool im Garten gesetzt und sein beleuchtetes Haus bewundert. Als er das auf Social Media gepostet hat, sind die Medien auf ihn aufmerksam geworden. "Und dann ging es ganz schnell."
Weihnachtshaus erzeugt Energie selbst
Im vergangenen Jahr während der Energiekrise haben die Schotts durchgerechnet, was die vielen Lichter eigentlich verbrauchen. "Wir sind auf zwei Euro am Tag gekommen. Eine Friteuse und zwei Kühlschränke verbrauchen mehr", sagt Oliver. Auf dem Haus haben die Schotts aber sowieso eine große Photovoltaik-Anlage, produzieren den Strom für die Beleuchtung also komplett selbst.
Normalerweise knipst Oliver bei einer großen offiziellen Eröffnung schon am 11. November die Lichter an. In diesem Jahr wird es eine Woche später, am 17. beginnt das große Leuchten offiziell - und geht dann bist zum 6. Januar. Mit Zeitschaltuhren stellt er dann ein, dass die Lichter um 16.30 Uhr an und um 22.30 Uhr wieder ausgehen. Eine Ausnahme ist, wenn er erst spät abends von einem Konzert nach Hause kommt. "Dann schalte ich das so, dass das Haus noch leuchtet, wenn ich heimkomme." Ab und zu brennen die Lichter also auch mal bis um 2 Uhr nachts. Oliver Schott will von der Weihnachtsstimmung seines Hauses schließlich auch etwas haben.
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