Neue Städte, weniger Sonnenziele

Städtetrip statt Strandurlaub: Airport Nürnberg startet in den Winterflugplan

Sara Denndorf

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28.10.2024, 08:03 Uhr
Vom Albrecht-Dürer-Flughafen in Nürnberg werden künftig weniger "Sonnenziele" angesteuert.

© Daniel Karmann/Daniel Karmann/dpa Vom Albrecht-Dürer-Flughafen in Nürnberg werden künftig weniger "Sonnenziele" angesteuert.

Aus 62 mach 36: Nach der Hauptreisezeit im Sommer sinkt die Nachfrage nach Flügen. Entsprechend passen der Airport Nürnberg sowie die verantwortlichen Airlines und Reiseveranstalter ihr Angebot an, was sich im neuen Winterflugplan widerspiegelt: Ryanair und Co. fliegen vom Albrecht-Dürer-Airport aus künftig "nur" noch 36 Destinationen statt wie im Sommer über 60 Flughäfen weltweit an - ein vermeintliches "Abspecken", welches in der Branche üblich und eben durch die geringere Nachfrage in den Herbst- und Wintermonaten bedingt ist. Der Winterflugplan gilt vom 28. Oktober bis zum 30. März, ehe ab April nach Ankündigung des Airports im kommenden Sommerflugplan wieder über 60 Ziele angesteuert werden.

Für den Winter aber fallen insbesondere klassische Urlaubsziele, welche im Sommer hoch frequentiert, nach den Sommerferien aber weniger nachgefragt sind, aus dem Programm. So werden beispielsweise ab dem 28. Oktober die Länder Tunesien und Kroatien, die bisher mit Enfidha, Monastir und Zadar im Sommerflugplan gelistet waren, gar nicht mehr angeflogen.

Weniger Direktflugziele in typischen Urlaubsländern

In diversen anderen Urlaubsländern wird das Angebot schlichtweg gekürzt. Fluggäste, welche gerne nach Frankreich reisen wollen, haben beispielsweise nicht mehr die Auswahl zwischen Bastia (Korsika), Nizza und Paris, sondern können vom Airport Nürnberg aus für den Gültigkeitszeitraum des Winterflugplans nur die Hauptstadt Paris erreichen. Ryanair fliegt täglich vom Albrecht-Dürer- zum Charles-de-Gaulle-Airport.

Vergleichbare Veränderungen betreffen Italien: Bringen die Flugzeuge, welche in Nürnberg abheben, die Gäste im Sommer noch an sechs verschiedene Städte, bleiben von diesem Sextett in der Wintersaison nur Bari und Palermo übrig. Die Destinationen in Apulien und auf Sizilien werden vom Reiseangebot von Ryanair abgedeckt, also von der am stärksten vertretenen Airline im gesamten Winterflugplan des Airport Nürnberg. Cagliari, Lamezia Terme, Neapel und Rom gehören indes im Winter nicht mehr zu den Direktzielen des fränkischen Flughafens.

Ebenfalls von einer Reduktion des Angebots betroffen ist Griechenland: Im Sommer können fränkische Fluggäste per Direktverbindung von Nürnberg nach Athen, Preveza/Lefkada und Thessaloniki auf dem Festland sowie auf die Inseln Korfu, Kos, Kreta und Rhodos fliegen. Im Winterflugplan fallen bekanntlich diverse Sonnenziele aus dem Programm: Als einziges Reiseziel in Griechenland, welches auch in der Wintersaison von Nürnberg aus angeflogen wird, bleibt Thessaloniki.

Auch Türkei-Fans blicken für die Wintersaison auf ein schmaleres Angebot an Reisezielen als noch im Sommer: Adana, Ankara, Dalaman und Kayseri werden ab dem 28. Oktober nicht mehr mit Direktflügen ab Nürnberg erreichbar sein. Dafür bleiben Izmir, Antalya und die beiden größten Istanbuler Flughäfen weiterhin im Plan gelistet. Nach Antalya fliegen mit Corendon Airlines, FreeBird, SunExpress und Pegasus vier verschiedene Airlines, sodass in Summe an jedem einzelnen Wochentag außer donnerstags und sonntags ein Flieger in Nürnberg in Richtung der türkischen Hafenstadt abheben.

Abgesehen von diesen typischen Urlaubszielen wird auch das Reiseangebot in Rumänien gekürzt: Von den Direktzielen Bukarest, Cluj-Napoca, Sibiu und Brasov fällt letzteres für den Winterflugplan aus dem Programm.

Neue Angebote für Reisen nach Spanien, Portugal und England

Auch das Angebot an spanischen Destinationen wird für den Winter reduziert: Mallorca, das laut einer Pressemitteilung des Airports auch in diesem Sommer neben Kreta und Antalya zu den beliebtesten Reisezielen gehört, wird in der Wintersaison nur von Ryanair und Eurowings an sechs beziehungsweise an fünf Tagen pro Woche angeflogen. Im Sommer flogen drei Airlines täglich auf die beliebte Partyinsel, dazu eine vierte Airline an vier Tagen pro Woche.

Von den sechs Städten auf dem spanischen Festland, welche während der Sommerzeit regelmäßig angesteuert werden, fällt einzig Girona aus dem Programm. Alicante, Barcelona, Malaga, Sevilla und Valencia gehören indes zu den 36 Destinationen, die Reisegäste auch im Winter ab dem Flughafen Nürnberg erreichen können. Allerdings werden diese fünf Städte an weniger Flugtagen pro Woche angeflogen, als es im Sommer der Fall ist.

Ein Upgrade im Vergleich zum Sommerplan betrifft die Kanaren: Für Flüge nach Fuerteventure, Gran Canaria und Teneriffa bieten sich Touristen ab Ende Oktober sieben statt bislang sechs Optionen mit vier statt bislang drei verschiedenen Airlines. Da die Flugzeuge gen Kanaren am Nürnberger Airport zudem an mehreren Wochentagen als zuvor abheben, profitieren die Fluggäste nicht nur hinsichtlich der Auswahl der Airline, sondern auch bei der zeitlichen Urlaubsplanung von größerer Flexibilität.

Außerdem dürfen sich auch Fluggäste, welche nach London fliegen wollen, über den neuen Winterflugplan freuen: Anders als im Sommer fliegt im Winter nicht nur Ryanair zum Flughafen Stansted, sondern zusätzlich British Airways zum Airport Heathrow.

Eine gänzlich neue Destination reiht sich für Flugreisen nach Portugal in den Winterflugplan des Airport Nürnberg an. Im Sommer werden Faro und Porto angesteuert, im Winter wird letzteres ersetzt durch Madeira. In der autonomen Region vor der Nordwestküste Afrikas landen in der Wintersaison jeweils samstags Flieger von Eurowings, welche in Nürnberg abgehoben waren. Allerdings gilt das Angebot nicht durchgängig.

Zwei Inlandsflüge

Eine weitreichende Änderung im Flugplan betrifft Inlandsflüge. In einer Pressemitteilung lobte Michael Hupe, Geschäftsführer des Airport Nürnberg, jüngst das "vielfältige Angebot an Sonnenzielen" im Sommerflugplan und hob hervor, dass Reisende "ihren wohlverdienten Urlaub am Meer, in der Natur oder in aufregenden Städten verbringen" und "Familie und Freunde besuchen" können. Letzteres ermöglichten insbesondere Flugverbindungen nach Bremen, Hamburg, Frankfurt, Mönchengladbach, Saarbrücken und Sylt. Abgesehen von Flügen nach Frankfurt handelte es sich dabei um Kleinpropeller-Flüge des Franconian Air Service.

In der Wintersaison fliegen Maschinen von Eurowings an sechs Tagen pro Woche nach Hamburg. Wie gehabt steuert täglich ein Lufthansa-Flieger Frankfurt an, das als Drehkreuz ebenso wie Paris, London Heathrow, Amsterdam und Istanbul eine wichtige Rolle im internationalen Flugverkehr einnimmt.

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