Anbieter verraten ihre Preise

Ab Oktober: So viel sollen Corona-Tests in Nürnberg kosten

Christine Thurner

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1.10.2021, 10:00 Uhr
Noch sind die Schnelltests in den Testzentren und Apotheken kostenlos. Das wird sich ab Oktober ändern. 

© imago images/Karsten Schmalz Noch sind die Schnelltests in den Testzentren und Apotheken kostenlos. Das wird sich ab Oktober ändern. 

Sebastian Czernik betreibt ein Testzentrum, das vom Nürnberger Z-Bau mittlerweile auf den Hornbach-Parkplatz in der Trierer Straße umgezogen ist. Ein Nebenjob, zu dem der IT-Unternehmer eher zufällig gekommen ist. Als Schnelltests flächendeckend angeboten wurden und er erfuhr, dass in Nürnberg noch Teststellen fehlten, wurde er mit einem kleinen Team aktiv. "Ich habe dann die Software geschrieben", erzählt Czernik, seine Mitstreiter kümmerten sich um das medizinische Material oder behördliche Genehmigungen. Wie lange er das Testzentrum aber noch betreiben wird, kann Czernik derzeit nicht abschätzen. Denn ab dem 11. Oktober werden die Schnelltests, anders als bisher, für die meisten Menschen kostenpflichtig.

"Ich gehe absolut davon aus, dass die Zahl derjenigen, die sich dann testen lassen, noch weiter runtergeht", sagt Czernik. Schon in den letzten Wochen und Monaten haben wegen der sinkenden Nachfrage viele Nürnberger Teststellen wieder geschlossen, 31 städtische und private sind jetzt noch in Betrieb. Und die werden zumindest vorerst wohl auch bleiben, denn nach einem Sommer mit niedrigen Infektionszahlen gilt seit dem 23. August verpflichtend ab einer Inzidenz über der 35er-Marke die 3G-Regel, auch in Nürnberg.

Ausnahmen für Kinder

Wer keine vollständige Impfung oder eine Genesung nachweisen kann, muss für den Kinoabend, das Workout im Fitnessstudio, den Besuch im Altersheim oder beim Friseur wieder einen aktuellen negativen Test vorlegen. Ausnahmen gelten beispielsweise für Kinder und Jugendliche oder Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.

Noch sind die Schnelltests kostenlos und werden stark nachgefragt. "Wir haben jetzt wieder einen richtigen kleinen Boom", sagt Yusuf Aslan, der in Nürnberg drei Testzentren betreibt. "Jeden Tag führen wir im Moment zwischen 800 und 1000 Tests durch."

Was aber werden die Test ab Oktober kosten? Zwei verschiedene Testzentren am Airport Nürnberg berechnen für Antigen-Schnelltests je 35 Euro und für PCR-Tests – je nach Wartezeit auf das Ergebnis – zwischen 59 Euro und 149 Euro. Doch damit dürften sie sich eher am oberen Ende der Skala bewegen.

Yusuf Aslan rechnet mit etwa 20 Euro pro Schnelltest, damit er das Angebot weiter aufrechterhalten kann. "Es ist schwer vorherzusehen, wie sich das entwickeln wird, aber wir gehen stark davon aus, dass die Nachfrage sinken wird." Wer sich bis dahin noch nicht habe impfen lassen, der werde es dann wohl auch nicht tun. "Und wenn die Tests dann etwas kosten, dann werden diese Menschen eher verzichten und zum Beispiel nicht mehr ins Restaurant gehen." Aslan rechnet damit, dass er den Betrieb möglicherweise einstellen wird, wenn die Nachfrage zu gering ist.

"Tragen muss es sich noch"

Auch Czernik glaubt, dass die Preise für die Tests um die 20 Euro liegen werden. Er und seine Mitstreiter wollen das Testzentrum auch dann weiter betreiben, wenn es keinen Gewinn mehr machen sollte. "Tragen muss es sich allerdings schon, auf unsere Kosten können wir es nicht laufen lassen", sagt der Unternehmer. Czernik glaubt, dass viele Betreiber die Situation im Oktober einige Tage beobachten werden, um zu sehen, auf welchem Niveau sich die Nachfrage einpendelt. "Aber wenn sich das nicht rechnet, dann machen die auch sofort dicht."

Bei den Nürnberger Apotheken, wo die Tests im laufenden Betrieb angeboten werden, rechnet man ebenfalls mit einer Preiskategorie von maximal 20 Euro. "Aber genau kann das jetzt niemand sagen. Da wird man erst kalkulieren müssen, wenn wir auch alle Vorgaben des Gesetzgebers kennen", sagt Sprecherin Margit Schlenk. Personal-, Raum- und Materialkosten müssten dann mit einfließen.

Noch keine Auskünfte gibt es dagegen von der Stadt Nürnberg, die ebenfalls ein Testzentrum betreibt. Sie hat sich zu den Preisen bisher nicht geäußert. "Stand heute gibt es dazu noch keine Konkretisierungen von der Stadtverwaltung", heißt es aus dem Gesundheitsamt.

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