Botschaft aus dem Untergrund
Abgetauchter "Karstadt-Retter“ meldet sich bei Mitarbeitern - und verspricht bald "Klarheit"
9.11.2023, 05:50 UhrDie Geschichte liest sich beinahe wie ein Hollywood-Drehbuch. Aufhänger sind eine insolvente Warenhauskette, ein angekündigter Rettungsversuch und das Verschwinden der Hauptfigur - Friedrich-Wilhelm Göbel. Nun folgt die nächste Wendung im realen Krimi um den Investor. Der gesuchte Geschäftsmann soll sich bei seinen Mitarbeitern mit einer Nachricht gemeldet und Aufklärung versprochen haben.
Der Reihe nach: Nach der Insolvenz der Kette Galeria Karstadt-Kaufhof mussten deutschlandweit 41 von 129 Filialen schließen, darunter auch zwei in Nürnberg. Das Gebäude an der Lorenzkirche bleibt vorerst leer, doch die Filiale in Langwasser wollte der Geschäftsführer der Modekette Aachener übernehmen. Dann wurde es turbulent. Anfang November war Göbel nicht zu einem Gerichtstermin erschienen, seitdem wird der Sechzigjährige per Haftbefehl vom Amtsgericht Hagen gesucht.
Der 60-Jährige ist untergetaucht, hat sich jetzt aber an seine Mitarbeiter gewandt, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten. In einer E-Mail, die dem Fachmagazin "Textilwirtschaft " vorliegen soll, hat er sich offenbar bei den Führungskräften seiner Modefirma gemeldet. Er habe gehofft, seine "privaten Dinge so lange stabilisieren zu können", bis die neuen Standorte eröffnet seien. Dies habe aber nicht geklappt.
Ziel sei nun "die Fortführung des aktuellen Geschäftsbetriebes und die Eröffnung aller neuen Standorte". Bis Mitte der Woche verspricht er Klarheit, "wie es weitergeht", soll Göbel demnach in der Mail ankündigen. Weiterhin ist nicht bekannt, wo sich der Geschäftsmann momentan befindet. Sein Unternehmen sieht sich zwar trotz des Haftbefehls weiterhin handlungsfähig, ob es aber zur eigentlich schon im Herbst geplanten Übernahme der Filiale im Nürnberger Süden kommt, ist fraglich.
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