Acht Verletzte bei Brand in Nürnberger Seniorenheim
6.7.2018, 12:59 UhrSirenen schallten am Freitagmorgen kurz vor 7 Uhr durch Nürnberg. Der Grund: Ein Feuer war im Seniorenheim in der Hinteren Sterngasse ausgebrochen - mehrere Anrufer hatten die Einsatzzentrale über Qualm informiert, der aus einem Fenster drang. Laut Polizeiangaben entstand der Brand in einem Zimmer eines Bewohners im zweiten Stock. Die Feuerwehr rettete drei Personen, eine Pflegkraft und zwei Bewohner, aus diesem Zimmer. Die drei erlitten eine Rauchgasvergiftung und wurden nach einer Behandlung durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Am frühen Freitagnachmittag gab die Polizei allerdings bekannt, dass fünf weitere Bewohner bei dem Feuer verletzt wurden. Auch sie wurden mit einer Rauchgasvergiftung in eine Klinik gebracht.
"Die zweite und dritte Etage sind durch das Feuer stark in Mitleidenschaft gezogen worden", erklärte der Pressesprecher der Polizei Mittelfranken Bert Rauenbusch vor Ort. Vor allem im zweiten Stock hatte sich dichter Rauch angesammelt, die Feuerwehr versuchte diesen mit einem professionellen Belüftungsgerät aus dem Gebäude zu entfernen. Den eigentlichen Brand hatte die Feuerwehr allerdings schnell unter Kontrolle. Während der Löscharbeiten wurden die Mitarbeiter und Bewohner ins Erdgeschoß gebracht, sie versammelten sich in der dortigen Cafeteria, um das weitere Vorgehen abzuwarten. Bewohner, die ihr Zimmer aufgrund von Erkrankungen nicht verlassen konnten, wurden laut Polizei ebenso betreut und untersucht.
Dem Pressesprecher zufolge hatte die Einsatzleitung veranlasst, dass zur Evakuierung Busse der Nürnberger Verkehrsbetriebe bereitgestellt wurden. Diese wurden jedoch nicht gebraucht, wie ein Sprecher der Feuerwache Nürnberg am Mittag mitteilte. Die Evakuierung der Menschen in "sicheren Bereiche", wie in der Cafeteria im Gebäude, war laut Feuerwehr ausreichend. Rund um den Einsatzort standen etliche Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes, auf dem Klarissenplatz am neuen Museum warteten Sanitäter in ihren Rettungsfahrzeugen. Insgesamt waren etwa 60 Einsatzkräfte der Feuerwehr und 70 Helfer des Rettungsdienstes, inklusive vier Notärzten vor Ort. Die Polizei war mit mehreren Streifen im Einsatz, die Verkehrspolizei übernahm die Straßensperrung. Gegen 10.45 Uhr konnte der Einsatz beendet werden und die letzten Einheiten rückten wieder ab, so die Feuerwehr.
Zimmer zum Teil unbewohnbar
Trotz des Feuers müssen die Senioren in dem Heim laut Auskunft der Feuerwehr wohl keine großen räumlichen Veränderungen berfürchten: Zwar gibt es einige Zimmer, die durch das Feuer kurzfristig nicht mehr bewohnbar sind, doch der Platz im Heim reicht offenbar aus, um die betroffenen Bewohner auf andere Etagen und Räume zu verteilen. "Einige der Bereiche und Zimmer sind nach gründlicher Säuberung rasch wieder nutzbar", erklärte ein Sprecher der Feuerwehr.
Die Ursache sowie die Schadenshöhe sind nach wie vor unklar. Der Kriminaldauerdienst hat die Ermittlungen übernommen und untersucht die Brandursache. Im Laufe des Tages werden zudem Spezialisten des Fachkommissariats die Untersuchungen weiterführen.
Dieser Artikel wurde um 14.46 Uhr aktualisiert.
Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.