ADFC fordert acht Fahrrad-Routen rund um Nürnberg
5.11.2013, 18:12 UhrWie selbstverständlich befassen sich seit Jahren Planer in Nürnberg und bei der Regierung in Ansbach mit dem Ausbau des Frankenschnellwegs, damit der Verkehr flüssiger fließen kann. Wenn es um den Autoverkehr geht, werden Hunderte Millionen Euro mobilisiert. So viel Aufmerksamkeit und Geld für ihre Mobilität wünscht sich auch die wachsende Zahl der Menschen, die wie selbstverständlich ihr Rad als Verkehrsmittel auf dem Weg zur Arbeit, Schule, Uni oder zum Ausbildungsplatz nutzt.
Lange Distanzen
„Die Distanzen, die dabei zurückgelegt werden, reichen mittlerweile bis zu 25 Kilometern und einer Stunde Fahrzeit“, erläutert Jens Ott. „Mit dem Pedelec und Akkuantrieb stellen solche Entfernungen auch für weniger geübte Radfahrer mittlerweile kein Problem mehr dar“, weiß der Kreisvorsitzende des ADFC Nürnberg. Leider sei die Verkehrsinfrastruktur im Großraum Nürnberg noch nicht darauf ausgelegt, dass diese umweltfreundlichen und sportlichen Verkehrsteilnehmer sicher und flott ans Ziel kämen.
Ott hat daher mit Gert Waasenaar sowie seinen Kollegen von den ADFC-Kreisverbänden Fürth, Erlangen und Schwabach in den letzten Monaten ein Grobkonzept erarbeitet, das acht Radschnellwege für den Ballungsraum vorsieht. Auf 120 bis 150 Gesamtkilometern führen sie sternförmig aus allen Himmelsrichtungen vor allem nach Nürnberg.
So soll ein Schnellweg (1) Radler direkt aus dem Norden von Erlangen nach Nürnberg (Thon) führen. Nur zu einem kurzen Teil nutzt die Route den vorhandenen Radweg an der B4. Ab Höhe der A3 soll der Radweg aber auf die andere Straßenseite wechseln. „Hier gibt es weniger Ortschaften, Kreuzungen und Ampeln“, empfiehlt Waasenaar. Eine direkte Verbindung aus Nordosten verspricht auch eine Route entlang der B2 von Heroldsberg nach Nürnberg (2). Radpendler, die im Nordwesten von Herzogenaurach nach Erlangen (über Niederdorf und Frauenaurach) oder Richtung Fürth (über Vach und Stadeln) wollen beziehungsweise von Erlangen oder Fürth zu den großen Arbeitgebern nach Herzogenaurach müssen, sollen dies in Zukunft einmal flott über zwei neue Schnellwege erledigen können (7a und 7b).
„Radschnellwege müssen aber Kriterien erfüllen“, betont Olaf Höhne, Vorsitzender vom ADFC Fürth. Die Fahrbahn ist mindestens vier Meter breit, asphaltiert und gut beleuchtet. Sie ist nur Radfahrern vorbehalten und weist keine scharfen Kurven auf. Das heiße nicht, dass die nur für Raser sind. „Das Angebot ist für alle Radler.“ Möglichst verläuft die Strecke kreuzungs- und ampelfrei. Notfalls mit Unter- und/oder Überführungen. „Bei uns haben die Radschnellwege sogar immer Vorfahrt“, betont der Niederländer Waasenaar.
Brücke über den Kanal
Diese Voraussetzungen sollen natürlich auch für die übrigen vorgeschlagenen Strecken gelten. Von Feucht Richtung Langwasser (3), im Süden von Schwabach nach Nürnberg über Wolkersdorf, Reichelsdorf, Eibach und Röthenbach (4), sowie im Westen von Großhabersdorf und Zirndorf auf dem Biberttalradweg und einer Fahrradbrücke über den Kanal an der „Pyramide“ (5) und von Langenzenn im Westen teils an der B8 Richtung Stadtgrenze Fürth/Nürnberg (6).
„Wir haben das nicht bis ins Detail geplant. Das ist Aufgabe der Kommunen und des Freistaats“, sagt Martin Weberbeck vom ADFC Erlangen. Kostenrechnungen gibt es nicht. Die Clubs suchen nun das Gespräch mit den Politikern; wohlwissend, dass es um Planungen geht, die über die Stadtgrenzen reichen.
http://www.adfc-nuernberg.de/radverkehr/radschnellwege.html
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